Silbertal

Wappenbeschreibung:

Die Symbole des Gemeindewappens beziehen sich auf die Besiedlungs- und Wirtschaftsgeschichte sowie auf die Topographie des Tales. Das Schildhaupt ist von Rot und Weiß gespalten und mit drei Sternen in wechselnden Farben belegt. Dieser Wappenteil ist dem Walliser Wappen entnommen und verweist auf die Besiedlung des Tales durch die Walser im frühen 14. Jahrhundert.

Im blauen Schild ist ein goldener Schlüssel gekreuzt mit einem silbernen Hammer. Letzterer erinnert uns an den Silberbergbau am Kristberghang, während der goldene Schlüssel dem Montafoner Wappen entlehnt ist.

Wirtschaft:

Silbertal, das Tal der Litz, erstreckt sich von Schruns aus in östlicher Richtung bis an das Tiroler Schönverwall-Tal. Die Gesamtfläche von 88,61 km² beinhaltet ausgedehnte Wald- und Alpgebiete, nur etwa 10% beansprucht die Streusiedlung auf beiden Talseiten des Dorfes, dessen Kern sechs Kilometer hinter Schruns liegt. Auf der sonnigen Kristbergseite reichen die dauernd bewohnten Höfe bis 1300 m hinauf, darüber liegt das Maisässgebiet. Auf der Schattenseite enden die Höfe bei etwa 1000 m.

Die Landwirtschaft ist sehr klein strukturiert, die Höfe werden nur im Nebenerwerb bewirtschaftet und sind meist mit großem Arbeitsaufwand zu bearbeiten. Im Sommer werden auf den zehn Alpen 700 Stück Vieh gehalten. Der Wald ist zum allergrößten Teil im Besitz des Standes Montafon. In diesen Waldungen besitzen die einheimischen Haushalte und die eingeforsteten Gebäude Holzbezugsrechte.

Silbertal hat fast 900 Einwohner und einen großen Anteil junger Menschen. Die Erwerbstätigen müssen meist auspendeln, weil es im Dorf zu wenig Arbeitsplätze gibt.

Wie in fast jeder Walsergemeinde spielt in Silbertal der Tourismus eine bedeutende Rolle auf dem Einkommenssektor. Bei rund 80.000 Nächtigungen überwiegt mehr der Wintergast. Eine Gondelbahn auf den Kristberg für Sommer und Winter sowie ein Doppelsessellift für den Winter in das Skigebiet Hochjoch sind die wichtigsten Aufstiegshilfen.

Geschichtliches:

Geschichtlich nachweisbar begegnen uns die Walser in Silbertal mit der Weiheurkunde der ersten Kirche im Jahre 1332. Der Churer Bischof Ulrich weihte die neue Kapelle im Silberberg zu Ehren der Hl. Dreifaltigkeit, der Mutter Gottes, des hl. Nikolaus, des hl. Mauritius mit Gefährten und aller Heiligen. Das neugegründete Gotteshaus wurde mit einem Ablassbrief, den zwölf namentlich genannte Bischöfe aus Avignon unterzeichnet hatten, ausgestattet.

Bei der ersten Renovierung im Jahre 1450 holten sich die Walser Siedler Reliquien des hl. Theodul aus Sitten im Wallis in ihre neue Heimat. Das Bildnis des Walserheiligen schmückt heute noch ein Glasfenster rechts des Hochaltares.

Die Walser dürften ein bis zwei Jahrzehnte vor dem Kirchenbau im Silbertal ihre Siedlungsgründe bekommen haben. Sie errichteten ihre Höfe am Kristberghang, in Buchen und schattseitig in den Parzellen Ganlätsch, Frauenlob, Höfle, Schöffel, Wühre sowie auf dem im Silbertal gelegenen Schrunser Ortsteil Brief.

Auf den Gunstlagen nahe des Talgrundes trafen sie auf die rätoromanischen Hofjünger des Hofes Bludenz. Die Höhen des Kristberghanges hielten die Bergknappen, die nach Silber, Kupfer und Eisen schürften, besetzt. Sie besaßen bereits eine eigene Kapelle, die am Ende des 15. Jahrhunderts als St. Agatha Bergknappenkapelle, gemäß einer Gelöbnissage, neu errichtet worden ist.

Diese drei Siedlergruppen haben das „Volk“ von Silbertal geprägt und bis heute in Flur- und Familiennamen erkennbar ihre Spuren hinterlassen.

Veranstaltungen in [show_title]:

Chroniken der Gemeinde [show_title]:

Zur Webseite der Gemeinde