Walserbewusstsein – Blitzlichter aus den Walsergemeinden

700 Jahre Walser. 700 Jahre, in denen sich in Mitteleuropa vieles verändert und gewandelt hat. Und die Walser? Ganz sicher, auch sie haben sich verändert und dennoch, der besondere Menschenschlag der Walser ist geblieben. Das Walserbewusstsein zeigt sich heute noch unter anderem in der Pflege des Brauchtums, im gesprochenen Walserdialekt und im stolzen Tragen der Walsertrachten. Doch ist das alles oder ist das Walserbewusstsein tiefer verankert?

Ich habe Frauen und Männer aus den Walsergemeinden in Vorarlberg, Tirol und Liechtenstein gefragt, was es für sie bedeutet, Walser oder Walserin zu sein. Lesen Sie selbst, wie vielfältig das heutige Walserbewusstsein zum Ausdruck kommt.

Monika Bischof, Sonntag

Walserin zu sein bedeutet für mich, einen besonderen Dialekt zu haben.

Annalena Beck, Brand

Walser zu sein bedeutet für mich, stolz auf meine Vorfahren zu sein, die im Kampf mit der Natur mir eine wunderschöne Heimat geschaffen haben, in der wir heute eine Landwirtschaft betreiben.

Florian Jochum, Schröcken

Walser zu sein bedeutet für mich, stolz auf die Geschichte und die Vergangenheit zu sein und für die Zukunft unseren Dialekt und die schöne Tracht weiter zu erhalten.

Florian Wirth, Einzelhandelskaufmann und Seilbahnfachmann, Mittelberg

Walserin zu sein bedeutet für mich, Modernes mit Tradition leben.

Zita Sohm, Damüls

Walserin zu sein bedeutet für mich, dass ich stolz darauf bin, meine Vorfahren in Schröcken zurückverfolgen zu können und in einem alten renovierten Walserhaus zu Hause sein.

Renate Schrammel, Schröcken

Walserin zu sein bedeutet für mich, stolz zu sein!

Christina Jenny, Raggal

Walser zu sein bedeutet für mich, in einer Gemeinde wie Laterns wohnen zu können, wo es einfach schön ist, wo man einander noch kennt und im Dialekt reden kann.

David Nesensohn, Schüler, Laterns

Walser zu sein bedeutet für mich, Angehöriger einer Volksgruppe zu sein, welche durch ihre Sprache, Brauchtumspflege und das geradlinige Wesen sehr geschätzt wird.

Andreas Burtscher, Raggal

Walser zu sein bedeutet für mich, Mitglied einer Volksgruppe zu sein, die bodenständig, fleißig, ehrlich und heimattreu ist, das erfüllt mich mit Stolz.

Eduard Jochum, Skilehrer und Pensionist, Lech

Walser zu sein bedeutet für mich Zusammenhalt von Mensch und Natur in unseren Bergregionen.

Rainer Müller, Brand

Walserin zu sein bedeutet für mich, mit diesem Bergvolk und dessen Kultur verwurzelt zu sein, am schönsten Platz in einer wunderschönen Landschaft zu leben. Hier fühle ich mich daheim und ich schätze das unmittelbare Naturerleben und das Zusammentreffen mit den Menschen im Tal. Das sind für mich besonders wertvolle Schätze.

Herta Studer, St. Gerold

Walserin zu sein bedeutet für mich, den Dialekt als etwas Wertvolles zu betrachten und mit der Dorfgeschichte verbunden zu sein.

Carina Gassner, Triesenberg

Walser zu sein bedeutet für mich Heimatgefühl, Stolz dazu zugehören und auch ein Geborgensein in der Gemeinschaft der Walser.

Peter Beck, Triesenberg

Walser zu sein bedeutet für mich zu wissen, woher unsere Wurzeln sind. Walser zu sein bedeutet für mich, die Gemeinschaft im Dorf und die Natur in der wir leben so zu nehmen, wie sie ist, mit allen Vor- und Nachteilen.

Klaus Raggl, Galtür

Walserin zu sein bedeutet für mich, sehr viel Glück in so einem schönen Tal wie das Große Walsertal leben zu dürfen, sowie ein großer Stolz auf unsere Kultur und Heimat.

Blandine Heckmann, Pensionistin, Sonntag

Walserin zu sein bedeutet für mich, aus dem einzigen Tiroler Dorf mit Walserwurzeln zu kommen!

Alexandra Mattle, Studentin, Galtür

Walserin zu sein bedeutet für mich, wanderfreudige Vorfahren zu haben.

Maria Ganahl, Blons

Die Walservereinigung bedeutet für mich, die Kultur und das Brauchtum der Walser zu fördern und zu erhalten.

Hermann Brugger, Silbertal

Walser zu sein bedeutet für mich Ehrfurcht vor Gott und der Natur. Die Walser sind ein freiheitsliebendes, fleißiges Völklein mit großer Liebe zur Heimat. Die ältere Generation wirkt zurückhaltend und manchmal verschlossen gegenüber Neuem.

Erich Türtscher, Pensionist, Blons

Dieser Artikel ist in Heft 91 der „Walserheimat“ zu finden.