Lebensbilder

Ein sehr ansprechendes Buch mit Erinnerungen von Lecherinnen und Lechern wurde im Dezember 2012 vom Gemeindearchiv Lech herausgegeben. Die Fotografin Maria Muxel hat rund 60 Personen mit dem Hauptwohnsitz Lech im Alter von 80 und mehr Jahren in ihrer gewohnten Umgebung fotografiert. Parallel zu diesen Fotoaufnahmen führte sie gemeinsam mit Birgit Ortner lebensgeschichtliche Interviews mit fast allen Porträtierten. Kurze Auszüge aus diesen Interviews wurden mit den Bildzeugnissen der Wohn- und Alltagskultur in Lech in diesem Buch veröffentlicht.

Einen besonderen Eindruck hinterlassen die Fotos, bei denen man in die „gute Stube“ der porträtierten Lecherinnen und Lecher blicken kann. Das Auge schweift auf jeder neuen Seite zuerst zum Bild, ein erster Eindruck entsteht und man wird neugierig: „Was kann dieser Mensch Interessantes aus seiner ganz persönlichen Vergangenheit erzählen?“ Vom „Aha-Erlebnis“ bis zum Schmunzeln reicht die Palette. Die Autorinnen haben bewusst sehr unterschiedliche und auch viele humorvolle Anekdoten aus dem umfangreichen Interviewmaterial ausgewählt.

Einige Kostproben aus Geschichten aus dem Alltagsleben, die viel über die Entwicklung on Lech und Zürs in den letzten 100 Jahren erzählen: „Das erste Mal von Lech fortgekommen bin ich, als ich zum Zahnarzt nach Bludenz musste.“ – „Als ich das erste Auto gesehen habe, sagte meine Schwester: Schau, eine Kutsche ohne Ross!“ – „Früher war es normal, dass nicht alle Kinder überlebt haben.“ – „Einmal hatte ich einen Gast, der sogar zwei Skilehrer für sich alleine haben wollte – einen vorne und einen hinten.“ – „Ich bin einer der letzten Heuzieher in Lech.“ – „Der Lech war zugefroren und so konnte man das Feuer nicht richtig löschen.“ – „Daneben waren auch noch Zimmer, aber da waren nur Vorhänge dazwischen. Ich möchte nicht wissen, wie es da oft zugegangen ist.“ – „Ich musste die Königin drei Mal auf einen anderen Stuhl setzen, weil es ihr jedes Mal auf den Kopf geregnet hatte.“ – „Da heroben habt ihr zwei Vorteile: Ihr habt keinen Nebel und keine Mücken.“

Lebensbilder und Erinnerungen von Lecherinnen und Lechern
Herausgeber: Gemeindearchiv Lech, 183 Seiten, ISBN 978-3-9503026-1-5
Preis: 35.- €
Erhältlich beim Museum Huber-Hus
E-Mail: museum@gemeinde.lech.at

Jodok Müller, Riezlern

klapppause uf griichisch

für mama

langsam abr gwiiß siat ma mrs a, wia lang i scho da schtand muusallei am schtraaßarand, bi ra alta akazie ommanand. miin sitz us blau wiiß gschtraiftm schtoff laad scho fäädra, fransed dött ond da us, miine holzbei send eigetle no guat benand, abr miine roschtiga schruuffa am scharniir, zom mi uuf- ond zuaklappa, dia händ scho lang nömma dia schpannig, wo sch ka händ, wo n i no bluatjong ond niglnaglnüü vorm niglnaglnüüa hüüsle mit dem niglnaglnüüa fänschtr gsee bi. jetz hed ma mi scho dia lengscht ziit nömma bruucha wella, abgschtelld hed ma mi, nämma a da schtraaß im nirgendwo z griichaland. daag ond nacht knattered d mopeds, ruusched d auto ond söttig große, gruusig luute, schtiichige laschtwääga dür, wo n i jedsmal dia grööscht müa haa, dass i vom luftschtooß ned mit eim klepf omfall ond da rescht vo miinera länkwiiliga ziit i da bruatshitz dött flakk schtatt schtand ond dänn keis gfäärt, nei, grad gar nüüd me see ka vo dött donna.

uf eismal sia n i keis knattrigs moped, keis auto, kein fürchtiga laschtwaaga koo. abr ganz düütle zwei reedr mit mords pakktäscha hendrthalb druuf. an großa maa ufm rad, dä im takt allig nechr konnt ond drzua khöörig schnuufet. wo n r uf miina höhe isch, luaget r mi aa, hört uuf tappa, schtigt ab, lained schis schwere rad a dia große duuchlgrüane akazie hendr mir ond konnt dia paar schritt omma. hoofele hokkt r uf mi druuf. uuuuh. puh. des – gaid – grad – no. i ha doch scho viiil z lang nömma güabt! grad schö is. dä maa hokket uf mr druuf, knabbred an a paar kürbiskern ommanand, ond i heb n guat – wer hett des daicht? i ned! ganz schtolz bin i uf mi sälb.

guat gaid s önsch so mitanand!
ond dänn würd s mr viil z weile wiidr liicht. was isch dänn jetz? uufgschtanda ischd r, ond i hör, wia nr said: „Komm, weile, wiible, luag! i ha an schtual für di! hokk di hee! kasch di wondrbar uusruaba!“ aha! siis wiib ischd aakoo, au mim rad. er nemmt s era ab, füürt s zom bomm ond schi hokket sche vrschwitzt uf mi druuf. „Des isch an sörvis!“, saitsch ganz zfriida. „mai, isch des gmüatle!“ ond frait sche. die zwee schwätzed mitanand, ruabd sche as wiile uus ond mache dänn uus, dasch jetz wiitr wänd. s gwicht uf mir gaid wäkk ond mir fürcht s fascht vorm pfüadi sääga.

abr was passiirt? uf eimal märk i wia dr maa mi uuflüpft ond hoofele zsäämaklappt! miine alta, roschtiga scharniir quiitsched ond krached. sapperlott, au! heieiei! was tuat r dänn? dr maa schpannt mi mit am radgommi z oberschddruuf uf schiin großa scheppsa pakk, schtiigt omschtändle uf s rad ond tappt i schiiine göölta trättar. dr luft schtraift mr om miine alta holzbei, miine blauwiißa fransa flattared ganz närsch, as romplet ond rasslet ond wagglet. juchhee!
önsche reis gaid los. wuchalang bin i drbii. nüüd mee gaid oone mi: bi jedr pause schnallt r mi aacha, klappt mi uuf ond lad schis liabe wiible ee zom uf mir hökkla.
so a fraid!

Eliane Fritz, Mittelberg

Kleinwalsertaler Mundart von Eliane Fritz aus der WH 90

Museen und Ausstellungen in Walser Gemeinden

Schwerpunktthema dieser Ausgabe der Walserheimat sind Museen, Ausstellungen und Dokumentationszentren in Walser Gemeinden in Vorarlberg, Tirol und Liechtenstein.

Museen haben sich selbst zum Ziel gesetzt, Zeugnisse der Geschichte der Menschheit zu bewahren. Beim Lesen der einzelnen Museumsberichte spürt man, mit wieviel Engagement und Enthusiasmus viele Kuratoren diese Aufgabe wahrnehmen. Ein Blick in die Vergangenheit kann unser Verständnis für unsere Vorfahren verbessern. Dabei ist es wichtig, nicht nur ein Detail „herauszupicken“ und dieses isoliert zu betrachten. Vielmehr sollten wir versuchen, die Geschichte „auf Augenhöhe“ zu beurteilen und zu erleben. Es geht darum, uns immer vor Augen zu halten, wie damals die äußeren Umstände waren, wie die Umwelt aussah und auch, welche sozialen Regeln in der Gesellschaft galten. Eine solche ganzheitliche Sichtweise hilft, das Vergangene besser zu verstehen. Museen ermöglichen es, unsere Wurzeln zu erkennen. Und viele gute Ideen sind erst durch einen Blick zurück in die Vergangenheit entstanden.

Interessante Museen sind heute nicht mehr verstaubte und abgedunkelte Räume, in denen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Mit modernen Konzepten versuchen viele Museen ihre Exponate zielgruppengerecht auszustellen und möglichst viel Wissen zu vermitteln. Erlebnisreich sind vor allem auch die modern gestalteten Ausstellungen wie zum Beispiel die Bergschau 1122 im Kleinwalsertal, das Alpinarium in Galtür oder jene des Biosphärenparks im Großen Walsertal. Aber auch in klassischen Museen wird viel getan, um die Besucher zu fesseln. Kinder können mit historischen Puppen spielen, Erwachsene versuchen sich als Senn in der Käseproduktion. Geschichte kann hier erlebt werden.

Die Bandbreite in den Walser Gemeinden reicht vom klassischen Walser-Museum bis hin zur modernen Ausstellung, vom Bergbaumuseum bis zum Puppenmuseum. Vielleicht spürt auch ihr beim Lesen der einzelnen Beiträge die aufkommende Lust und das Interesse, ein Walser Museum oder eine Ausstellung zu besuchen. Überraschende Eindrücke und Erfahrungen sind sicher.

Weitere Informationen zu Museen in Vorarlberg gibt es auf der Internetseite www.vorarlbergmuseen.at. Neben Kurzportraits der einzelnen Museen kann in deren Sammlungen übergreifend recherchiert werden. Informationen zu Öffnungszeiten, Adressen, Internetseiten usw. findet ihr bei jedem Beitrag. Allgemeine Informationen zu Museen gibt es zusätzlich beim Österreichischen Museumsbund unter www.museumsbund.at und beim Deutschen Museumsbund www.museumsbund.de.

Viel Spaß beim Eintauchen in die Walser Geschichte und Walser Gegenwart!

Jodok Müller

Ein strahlendes Fest der Begegnungen

 Rückblick auf das 17. Internationale Walsertreffen am Triesenberg

Mit Freude und angenehmen Erinnerungen blicken wir zurück auf das 17. Internationale Walsertreffen am Triesenberg, das vom 10. bis 12. September 2010 stattfand. Das prächtige Herbstwetter mit angenehmen Temperaturen war ein wunderbares Geschenk für die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier Ländern, aber auch für das mitgliederstarke Organisationsteam, das mit riesigem Einsatz und viel Detailarbeit das grosse Fest vorbereitet hatte. Vom Bilderbuchwetter begünstigt konnten alle Programmpunkte wunschgemäss ablaufen und die vielfältigen Angebote wurden von den Gästen rege genutzt. Mit einem ausgewählten Kulturprogramm, mit Musik, Tanz, einem Wander- und Besichtigungsangebot und dem Festabend mit 1800 Besucherinnen und Besuchern, dem Gottesdienst am Sonntag und dem anschliessenden farbenfrohen Umzug entstanden Eindrücke und Bilder, die hoffentlich noch lange in Erinnerung bleiben werden.
 
Kultur und ein Musikprogramm für jung Gebliebene am Mittwoch und Freitag

Dr. Max Waibel beim Einführungsvortrag

Den Kultur- und Programmverantwortlichen war es ein grosses Anliegen, neben der Folklore, den Festlichkeiten und den Versammlungen mit den ordentlichen Geschäften der Internationalen Vereinigung für Walsertum (IVfW) auch ein angemessenes Kulturangebot in das Programm aufzunehmen. So wurde schon am Mittwochabend das Erzähltheater „Die Hexe vom Triesnerberg“ nach dem Roman von Marianne Maidorf, von Mathias Ospelt verfasst und vom Triesenberger Schauspieler Andy Konrad gekonnt gespielt, ein voller Publikumserfolg.

Am Freitagnachmittag tagte der Gesamtvorstand der Internationalen Vereinigung für Walsertum im festlich geschmückten Sitzungszimmer des neuen Vereinshauses. Neben den ordentlichen Traktanden, die gut abgewickelt werden konnten, bewegte vor allem der Rücktritt von Emilio Stainer aus Alagna die Gemüter. Emilio Stainer, ein Mann der ersten Stunde, hat enorm viel für die Walser in Italien gewirkt. Seine Leistungen wurden vom Präsidenten Richard Lehner entsprechend gewürdigt.

Am Freitagabend fand die Ausstellungseröffnung „Blickpunkt Walser“ statt. Der bekannte Walserforscher und Publizist Dr. Max Waibel eröffnete die von ihm gestaltete und von der Kulturkommission organisierte Ausstellung mit einem interessanten und reich illustrierten Einführungsvortrag im Dorfsaal. Die auf der Galerie des Dorfsaales präsentierte Ausstellung vermittelte auf 14 Thementafeln mit kurzen Texten und sorgfältig ausgewähltem Bildmaterial einen leicht verständlichen Einblick in den Themenkreis des Walsertums.

Die Walliser Mundart-Rocker zogen viel Publikum an

Die Walliser Mundartrock-Gruppen “eppis“ und „üsserorts“ lockten viele Fans, Junge und jung Gebliebene zum Open-Air-Rockabend auf den Dorfplatz und heizten mit ihren Rhythmen am kühlen Abend so richtig auf. Die Walliser Mundart-Rocker zogen viel Publikum an.

Vielfältige Angebote, Besichtigungen und ein gelungener Festabend

Die meisten Gäste trafen erst am Samstagvormittag ein. Sie bezogen zuerst ihre auf einen weiten Umkreis verteilten Unterkünfte und wählten ihr individuell usammengestelltes Programm aus einem breiten Angebot. Um neun Uhr fand im Bärensaal die Generalversammlung der IVfW statt. Auf der reich befrachteten Traktandenliste stand auch die Vergabe des nächsten Walsertreffens. Erwartungsgemäss folgte die Versammlung dem Vorschlag des Vorstandes und betraute nach gut vorbereiteter Bewerbung das Grosse Walsertal mit der anspruchsvollen Aufgabe.

Mit drei bis auf den letzten Platz gefüllten Bussen wurde eine geführte Landesrundfahrt unter nommen. Viele zog es ins Hochtal Malbun. Die Sesselbahn brachte die Gäste auf 2000 Meter über Meer. Von dort aus bot das Alpenpanorama bei klarer Sicht ein tolles Bergerlebnis. Wieder ins Malbuner Zentrum zurückgekehrt, nutzten viele die Gelegenheit, die Greifvogelschau, vorgeführt von Norman Vögele, zu besuchen. Andere zog es auf die Alpe Sücka wo die Aussicht auf das einzigartige Maiensäss Steg mit den Hüttenvierecken und der Kapelle ein besonderes Erlebnis darstellt. Ein Blick in die Käseproduktion mit Käsedegustation durfte nicht fehlen.

Im Dorfzentrum Triesenberg lockte ein gut vorbereitetes Fest. Auf vier Bühnen gaben die Musik- und Tanzgruppen ihre Produktionen zum Besten und verbreiteten gute Stimmung und viel Festfreude. Viele besuchten auch das 400 Jahre alte Walserhaus und das Walsermuseum mit der Multivisionsschau, die abwechslungsweise in deutscher oder italienischer Sprache vorgeführt wurde.

Auch die Kinder freuten sich am Umzug

Viel Zuspruch erhielt die Theatervorführung „UP & DOWN und DÜR & HAR“ der Triesenberger Primarschule im Obergufer unter Leitung von Beatrice Burkhard und Hannes Willinger. Das herzerfrischende Spiel der Fünftklässler befasste sich mit der Sprache, dem verbindenden Element der Walser und enthielt Teile in Dialekt, Schriftdeutsch und Englisch. Mit dem gekonnten Beitrag zum Walsertreffen gab die Primarschule interessante Impulse zum Thema und sorgte für viel Gesprächsstoff.
Ein Versuch, die vielfältige Walserliteratur unter die Leute zu bringen, wurde im neuen Vereinshaus unternommen. Die Verkaufsstände waren mit vielen neuen und älteren Buchproduktionen bestückt und das Verkaufsergebnis durfte sich sehen lassen.

Der Walserabend im grossen Festzelt auf der Sportanlage Leitawis war einer der Höhepunkte des Treffens. 1800 Gäste versammelten sich im festlich geschmückten Zelt. Die Festansprachen des Triesenberger Vorstehers Hubert Sele und die Ansprache des Präsidenten der IVfW wurden mit Spannung erwartet. OK-Präsident Franz Gassner führte gekonnt durch den Abend. Der eigens für das Walsertreffen zusammengestellte Triesenberger Projektchor unter der Leitung von Michael Berndonner vermochte mit den feinen Darbietungen für den in einem grossen Zelt nicht zu vermeidenden Lärmpegel für einige Minuten einzudämmen. Ausgewählte Musik- und Tanzgruppen und der Schauspieler Andy Konrad sorgten mit ihren Auftritten für gute Unterhaltung und Stimmung. Eine grosse Herausforderung war die Verpflegung von so vielen Gästen mit einem feinen Essen. Alles klappte zur vollen Zufriedenheit. Diese nicht zu unterschätzende Leistung unter Leitung von Leander Schädler stiess auf Anerkennung. Viel Lob erntete auch der mit viel Liebe und Können aufgebaute und bis ins kleinste Detail durchgezogene Festschmuck.

Auf vier Bühnen gab es am Samstag Gelegenheit für einen Auftritt

Ausklang mit Festgottesdienst und farbenprächtigem Umzug am Sonntag

Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, zelebriert von den Ortsgeistlichen Pfarrer Georg Hirsch und Kaplan Johannes Schwarz sowie dem evangelischen Pfarrer Josias Florin, der wie an mehreren vorhergehenden Walsertreffen die Festpredigt hielt. Der Projektchor umrahmte den Gottesdienst mit bisher an Walsertreffen unüblichen modernen Rhythmen.

Der anschliessende Umzug mit über 40 teilnehmenden Gruppen war an guter Stimmung und Farbenpracht mit den Trachten, Musikuniformen und Bildern und Utensilien aus den verschiedenen Kolonien kaum zu überbieten und bot den zahlreich anwesenden Schaulustigen und Fotografen eine Atmosphäre, die Begeisterung auslöste.

Mit dem Mittagessen im Festzelt auf Leitawis, dem Verteilen von Geschenken und verschiedenen Dankesadressen der teilnehmenden Gruppen ging das Fest zu Ende. Dankbar und herzlich verabschiedeten sich die Gäste. Sie geizten nicht mit Lob an die Veranstalter und auch an Petrus, der uns alle mit so traumhaftem Wetter beschenkt hatte und den Festverantwortlichen fast alle Stolpersteine aus dem Weg räumte.

Der OK-Gruppe aus dem Grossen Walsertal wünschen wir jetzt schon eine erspriessliche Vorbereitungszeit und ein gut besuchtes 18. Internationales Walsertreffen im Jahr 2013.

Text: Josef Eberle, Triesenberg

Dieser Artikel ist in Heft 88 der „Walserheimat“ zu finden.

Die Litzen und die Letze im Kleinwalsertal

OFFENE DEUTUNG

Gelegentlich lösen Flurnamen Diskussionen über ihre Herkunft und ihre Wortbedeutung aus. So geschieht dies auch im Kleinen Walsertal, wo die Flurnamen Letze und Litze vorkommen. Es scheint nicht endgültig geklärt, welche Bedeutung diese Flurennamen haben. Universitätsprofessor Anton Amann, gebürtig aus Mittelberg, möchte die Leser an der Diskussion beteiligen und hat der Walserheimat seine Ausführungen überlassen.

Die Verengung an der alten Walserstraße in der Letze, auf der alle durch mussten, besonders mit dem Fuhrwerk (Foto: Tiburt Fritz; Aufnahmedatum: 26. 12. 2009)

TEIL II

ZU DEN LETZEN

1. Etymologie

Was ist eine Letze?

Das Wort Letze ist seit dem 13. Jhd. nachweisbar.1 Die etymologischen Verhältnisse des Wortes sind nicht völlig geklärt. Letze entspricht laut Jacob und Wilhelm Grimm (Grimm’sches Wörterbuch) den französischen „lices”, der italienischen „liccia”, „lizza” und dem englischen „list” (heute auch Erdwall). Das deutsche Wort Letze stammt jedenfalls aus diesen Wurzeln, weil die romanischen Formen aus lautlichen Gründen sich nicht aus Letze herausbilden konnten, sondern eben umgekehrt. Aus Gründen der Verbreitung lässt sich die romanische Herkunft ebenfalls auch deuten, da die entsprechenden Wörter laut Grimm durch alle romanischen Dialekte gehen, Letze im Deutschen aber nur im Süden (alemannisch und bayrisch) vorkommt und hier erst spät auftaucht.2 Mit einiger Berechtigung kann angenommen werden, dass die Walser das Wort Letze auf ihren langen Wanderungen, die sie in den Mittelberg führten, aus dem Romanischen mitgebracht haben.

Otto Merkt schrieb 1950 in „Das schöne Allgäu”3 über „Eine Letze im Kleinen Walsertal” und 1951 über „Letzen im Allgäu”4. Er geht eingrenzend davon aus, dass die Heimat der Letze die Schweiz sei, „dort wohl auch ihre größte Verbreitung, begünstigt durch die Natur, das Alpenland”5 hätte. Die etymologische Herleitung wählt er allerdings über die Wortsippe von Letze, Litze6, Latz, in der er das zentrale Moment der Begrenzung und Abgrenzung findet und über die Bedeutungsnähe von Letze und verletzen im Gedanken an einen Ort, wo man „angefasst und eingefasst” wird. Damit ist eine Verteidigungsanlage gemeint. Mit Bezug auf Erwin Pöschl scheint er die Grimm’sche etymologische Ableitung aus dem Romanischen abzulehnen, weil jener meint, dass „die romanischen Sprachen selbst solche Anlagen nicht mit einem zu lices gehörigen Wort bezeichnen, sondern eine derartige Sperre ‚Serra‘ nennen oder nach dem lateinischen ‚clusum‘.”7

Im Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Lexer findet sich: „letzen: hemmen, aufhalten, hindern, verhindern.” und bei Schützeichel im Althochdeutschen Wörterbuch: „lez(z)en: hemmen, aufhalten, verlangsamen, beunruhigen.” Das im Grimm’schen Wörterbuch gebrauchte Argument der lautlichen Herleitung ist damit allerdings nicht widerlegt, sodass hier die Vermutung der romanischen Abkunft beibehalten wird.

In ihrer früheren Verwendung hieß die Letze an der alten Walserstraße zwischen dem Zwerwald und dem Leidtobel „Lezin” und „Leze” bzw. „Letzin”.8 Das Wort ist ein Flurname bzw. die Bezeichnung einer Häusergruppe. Der Ort liegt direkt vor der Leidtobelbrücke. Dort reicht ein steiler Felsabhang bis unmittelbar an die alte Straße herunter und unterhalb der Straße fällt ein steiler Hang bis zur Breitach ab. Der Durchgang ist eng, abseits der Straße höchstens für geübte Geländegeher, keinesfalls aber für irgendwelche Arten von Transport geeignet. Allerdings sind heute keine Spuren einer Letze mehr zu sehen. Merkt gibt an: „Der einzige Beweis für eine echte Letze ist ja der Flurname in Verbindung mit der Situation an Ort und Stelle.”

Damit öffnet sich sachlich und historisch die Möglichkeit, der Bedeutung von Letze näher zu kommen. Das im 13. Jhd. auftauchende Wort hat vor allem eine wehrtechnische Bedeutung. Es bezeichnet einen Grenzverhau, eine „Landwehr”, eine Verteidigungslinie, meist in Form eines Verhaus, mit oder ohne Graben davor, mitunter auch mit Wachthäusern für eine kleine Besatzung, „namentlich da, wo straszen herzuführen.”9 Wann sollte es im Breitachtal notwendig geworden sein, eine Letze zur Verteidigung zu errichten? Weshalb soll gerade dieser Ort dafür in Frage gekommen sein? Welche geschichtlichen Ereignisse bieten sich für eine Deutung an?

2. Bedeutung und Geschichte

In der früheren Ausdrucksweise sind Letzen Straßensperren, errichtet unter bestimmten militärischen Gesichtspunkten: Verteidigung eines Übergangs oder Durchgangs, Einsehbarkeit des weiteren Umfeldes, um den Feind früh zu entdecken, Rückzugsmöglichkeit für Menschen und Tiere hinter die Verteidigungslinie, falls dies ratsam erscheint. Merkt zieht für die historische Bedeutung der Letzen im Allgäu10 die Geschehnisse des so genannten „Appenzeller Krieges” zwischen 1400 und 1410 heran. Die Appenzeller hatten zuerst den Abt von St. Gallen erfolgreich bekämpft, versuchten dann die Allgäuer Bauern zum Mittun im Krieg gegen die ungeliebten Herren zu bewegen, drangen bis Füssen vor und belagerten sogar Immenstadt.11 Hier wäre ein erster Anhaltspunkt zu markieren, zumal neben der sachlichen Überlegung ja auch eine Rolle spielen mag, dass Letzin als Flurname im Breitachtal urkundlich das erste Mal im 15. Jhd. auftaucht. Merkt bezeichnet den Ort als einen aus zwei Häusern bestehenden „Weiler”.12 Nun sind urkundliche Erwähnungen einer Letze noch kein Nachweis dafür, wann dort tatsächlich etwas errichtet wurde, sie bedeuten Vorhandensein. Inwiefern sie allerdings, zusammen mit anderen Befunden, gute Anhaltspunkte abgeben können, wird sich im Folgenden zeigen.

Welche wären nun die technischen Argumente, die angeführt werden können? Wenn in dieser historischen Zeit dem Breitachtal eine Bedrohung von außen, in diesem Fall also aus dem Nordosten, ins Haus stand, gab es zwei Stellen, die sich militärisch als besonders günstig zu einer Abwehr von Eindringlingen eigneten: zum einen die Walserschanze für den Ort Riezlern, wobei die Funktion dieser Schanze ausdrücklich nur im „Dreißigjährigen Krieg” erwiesen wurde, und eben die Letze für den inneren Teil des Tales.

Der zeitliche Abstand bei der Nennung von Walserschanze und Letze findet in Merkts Nachweis einen Halt, dass manche Letzen später Schanzen genannt wurden,13 zumal auch in der Schwedenzeit im Allgäu schon nicht mehr von Letzen, sondern von Schanzen gesprochen wurde.14 Die Letze bei Riezlern, die tatsächlich in der Ortschaft Hirschegg, und zwar im Leidtobel liegt, kommt als Ort einer Befestigung zeitlich erheblich vor dem Dreißigjährigen Krieg zu liegen.

Nun werden vermutlich keine Wehren und Straßensperren dort angelegt, wo der regelmäßige Verkehr von Menschen und Tieren nicht vorhanden ist. Es gilt daher, einen Hinweis zu finden, dass der Weg bzw. die Straße von Riezlern durch den Zwerwald über die Letze ins Leidtobel, hinauf auf den Dürenboden und weiter in Richtung Mittelberg – eben die „alte” Walserstraße – tatsächlich auch von Bedeutung war. Dies ist das zentrale Argument. Denn, weil eine Letze grundsätzlich eine Straßensperre ist, liegt jede an einer Straße – auch hier. Im „Spruch des Gerichts Mittelberg über die Rodeinteilung” von 1690 findet sich ein Passus, der hier von Nutzen sein könnte: „fürohin zue allen Zeiten, Sommer und Winter Zeit, wanns die noth Erfordert, am andern helffen machen, und erhalten nach lauth des Haubtbrieffs, daß man in alweg den Weg und die Prug in alweg nach notturfft zue gebrauchen hab mit gehen Sommen und fahren doch mit Vorbehalt, wan das ain od mehr Stuckh gueth an Steg od. Weg auch an der Prug vor disßen schuldig geweßen währen zue machen, so sollen dieselben Solches fürohin zue allen Zeiten machen und erhalten wans die Notturfft erfordert.”15 Grob gesprochen war eine Rodeinteilung eine Absprache und zugleich Anweisung, welche Hausbesitzer, anrainend an eine von mehreren benutzte Straße, zu deren Erhaltung verpflichtet waren. In diesem Spruch des Gerichts Mittelberg ist ausdrücklich festgehalten, dass die Rodeinteilung für die „Landtstraß” für jeden Ort – hinein über den Zwerbach bis in die „Indre Pfarr” – zu Recht gilt.

Fraglos ist hier mit der „Prug” von der Leidtobelbrücke nach der Letze taleinwärts die Rede, fraglos ist diese gerichtliche Verlautbarung des Mathisß Haim, „Stabhalter des Gerichts Mittelberg in die Herschafft Bregenz gehörig”, aus guten Gründen gemacht worden. Sie sollte durch rechtsverbindlichen Auftrag an die Anrainer sicher stellen, dass eine von vielen und häufig benutzte Landstraße zum Gehen, Säumen und Fahren „fürohin und zue allen Zeiten” in angemessenem Zustande gehalten wurde. Obwohl die Urkunde aus 1690 datiert, spricht rein gar nichts dagegen, dass diese Straße „immer schon” die ihr in der Urkunde zugeschriebene Bedeutung hatte, denn – eine andere Straße gab es nicht durch diesen Teil des Breitachtals.

Mit den bisherigen Überlegungen ist nun historisch nicht zu belegen, wann zum ersten Mal tatsächlich eine „Landwehr” oder eine Straßensperre in der Letze aufgebaut wurde. Es ist nicht auszumachen, ob tatsächlich Verteidigungshandlungen stattgefunden hatten. Es ist eher zweifelhaft, ob eine über längere Zeit dauernde Befestigung überhaupt existierte. Was als sicher gelten kann, ist die Bestimmung aus etymologischen und wehrtechnischen Argumenten. Die Überlegungen könnten damit abgebrochen werden, gäbe es nicht das, was man den stillen Druck der Geschichte nennen könnte. Darunter soll die Tatsache verstanden werden, dass in einer Bevölkerung historisch, politisch und sozial als bedeutsam erfahrene Begebenheiten sich sprachlich niederschlagen, sich in der Sprache verankern und in Bezeichnungen und Ausdrücken aufgehoben bleiben, auch wenn ihr sachlicher Gehalt längst entschwunden ist. Deshalb soll nun auch diesem Gesichtspunkt noch nachgegangen werden.

3. Spätes Erbe?

In der „Flurnamenkarte Gemeinde Mittelberg” von Vogt16 finden sich im Umkreis der Letze die zwei Flurnamen Salpeterhütte und Schmittele. Es legen sich Assoziationen nahe, die auf die „Landwehr” einen Bezug herstellen wollen. Nun gilt es, vorsichtig zu sein. Beispielsweise ist Arthur Schuster, einem Kenner der Gegend um die Letze, die Salpeterhütte nicht bekannt.17 Hier gälte es, weiter zu forschen, zumindest auf dem Pfad, dass Salpeter, bekanntlich ein Bestandteil des Schwarzpulvers, in irgend einer Weise mit dem Bedeutungskomplex „Landwehr” in Verbindung gebracht werden könnte. Schmittele hat einen näheren Bezug insofern, als hier wohl die – auch nicht vollends geklärte – Tatsache im Hintergrund steht, dass das Haus Nr. 14 (nach der alten Häuserzählung), unmittelbar nach der Leidtobelbrücke in Richtung Mittelberg gelegen, und damit unterhalb der Letze, ehemals eine Schmiede war oder gewesen sein soll.18 Das kann, falls es zutrifft, von Bedeutung für den Fuhrverkehr gewesen sein, vielleicht aber auch für die Vorstellung, im Falle notwendiger Verteidigung an Ort und Stelle benötigtes Gerät herstellen zu können. Zumindest ein Gedanke sollte noch darauf verwendet werden: Ganz in der Nähe mündet der Hirschegger Mühlebach in die Breitach. Er bildet nordwestlich ein Hindernis für jemanden, der die Letze umgehen will.

J. Fink und H. v. Klenze berichten im XVI. Kapitel ihres Buches über das Vereinswesen im Kleinen Walsertal und gleich am Anfang des Abschnitts über das „Schützenwesen”. 1826 wurde auf „höheren Befehl” ein „Schießstand” im Leidtobel errichtet.19 Im Jahr 1887 wurde der „neue” Schießstand gebaut, exakt vor der Engstelle in der Letze (Richtung Süden). Der Protektor war der Erzherzog und Kronprinz Rudolf, der einzige Sohn von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth. Die Stelle für den Schießstand wird auch gewiss nicht zufällig gewählt worden sein. Hier wäre noch archivalischen Quellen nachzugehen. Die oben genannte Bezeichnung Salpeterhütte könnte ja auch in einem inneren Zusammenhang mit dem Betreiben des Schießstandes gestanden haben.

4. Fazit

Letze ist ein Wort, das mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Romanischen in den Kleinwalser Dialekt übernommen wurde. Es hat, neben einer Reihe anderer Bedeutungen, über die das Grimm’sche Wörterbuch Auskunft gibt, vor allem jene der „Landwehr” bzw. der Straßensperre. Kein Ort im Breitachtal eignete sich besser dafür als die Letze. Urkundenhinweise aus dem 15. Jhd., weitere Flurnamen und der stille Druck der Geschichte legen nahe, dass diese Deutung zutreffen könnte. Auf weitere Urkundenauskünfte und auf mündliche Berichte bleibt zu hoffen, mit deren Hilfe sich manche der Vermutungen, die hier angestellt worden sind, noch etwas eingrenzen ließen.

Anmerkungen:

  1. Für wichtige und nützliche Hinweise danke ich Herrn Alfred Koch herzlich.
  2. Grimm J., Grimm, W., Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1885, Bd. 12, Sp. 801 (Nachdruck bei Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999).
  3. „Das schöne Allgäu”, 10. Jan. 1950, Seite 16. (Separatabdruck in: Allgäuer Geschichtsfreund Nr. 51, Seite 5).
  4. Merkt, O., Letzen im Allgäu, in: Merkt, O., Burgen, Schanzen, Letzen und Galgen im Allgä und Das Kleine Allgäuer Burgenbuch. Kempten 1951, S. 223-257 (Wiederabdruck 1985, Nr. 18, S. 241, bei Verlag für Heimatpflege im Heimatland Allgäu e. V.).
  5. Merkt, O., op. cit., S. 226.
  6. Allerdings ist zu beachten, dass „Litze” im mhd. auch die Bedeutung von Schatten hatte.
  7. Merkt, O., op. cit., S. 226.
  8. Fink, J., H. v. Klenze, Der Mittelberg. Mittelberg 1891, S. 8. „Lezin” und ”Leze” wird im 15. Jhd. urkundlich erwähnt. In der Urschweiz ebenfalls ”Letzin”, Mz. ”Letzinen”.
  9. Grimm, op. cit.
  10. Dort sind 49 solcher Flurnamen dokumentiert worden.
  11. Merkt, O., 1950, op. cit.
  12. Merkt, O., op. cit., S. 229.
  13. Die vermutlich erst später aufkommenden Schanzen bestanden, im Gegensatz zu den Letzen aus planmäßig angelegten Gräben, deren Aushub zu einem Wall aufgeschüttet wurde. Sie erfüllten denselben Zweck wie die Letzen, konnten aber immer wieder instand gesetzt und benutzt werden. In der Schweiz gab es sogar gemauerte Letzen (Letzimur). Eine Letze ist demnach eine temporäre Straßensperre in Form eines Verhaus aus Ästen, Baumstämmen, Strauchwerk oder Felsen.
  14. Merkt, O., op. cit., S. 229.
  15. „Spruch des Gerichts Mittelberg über die Rodeinteilung” aus dem Jahr 1690. Pergamenturkunde, im Druck wiedergegeben als Beilage XV in Fink, v. Klenze, op. cit., S. 503-504.
  16. Vogt, W., Flurnamensammlungen, in: Vorarlberger Landesmuseumsverein, Freunde der Landeskunde in Bregenz (Hrsg.), Vorarlberger Flurnamenbuch, Flurnamensammlungen I. Teil, Band 9, Tannberg-Kleinwalsertal. Bregenz 1980.
  17. Mitteilung von Karl Keßler.
  18. Vgl. auch Merkt, op. cit.
  19. Fink, v. Klenze, op. cit., S. 281/82.

Der vollständige Artikel ist in Heft 86 der „Walserheimat“ zu finden.

Kapellen – Orte mit überraschender Geschichte

von Pastoralassistent Gregor Schirra

Sie prägen unser Orts- und Landschaftsbild, sind Zeichen einer persönlichen Geschichte mit Erfahrungen von Leid und Not, aber auch Freude und Dankbarkeit – unsere Kapellen. Sie grüßen von Höhen, stehen an Gefahrenstellen der Natur oder zieren die kleinen Weiler und Gehöfte. Doch oft ist ihre teilweise lange Geschichte vergessen, oder sie stehen verlassen und unbeachtet. Dabei lohnt sich die Auseinandersetzung mit ihnen.

Zunächst muss hier geklärt werden, was eine Kapelle von einer Kirche unterscheidet. Der Begriff Kirche trifft nur für den Gottesdienstraum einer Pfarrgemeinde zu, in dem alle Sakramente der Kirche gespendet werden können. Kapellen dagegen haben selten einen eigenen Beichtstuhl oder Taufstein. Und sie haben keinen eigenen Pfarrer (gehabt), der dort seine ganze Gemeinde um sich sammelt. Der Begriff Kapelle hat seine Wurzeln im frühen Mittelalter. Wie allgemein üblich pflegte auch der merowingische Hof in Frankreich den Brauch der Reichskleinodien, Reliquien und Zeichen, die die Königswürde untermauern sollten. Dazu zählte dort die Reliquie des Mantels von Bischof Martin von Tours. Solch ein Kleidungsstück wurde altlateinisch capa und mittellateinisch capella genannt, auf französisch chapelle. Da nun dieses Mäntelchen zum Hofzeremoniell nötig war, führte es der König auch stets bei der Reise durch seine Lande mit sich und verwahrte es nebst den übrigen Reichskleinodien am jeweiligen Aufenthaltsort in einem kleinen Raum neben dem Thronsaal. In den Wirren des Krieges gegen die Hugenotten wurde diese Reliquie großteils zerstört, so dass man sie heute nicht mehr sehen kann.

Dass man heilige Gegenstände zum Reichsschatz zählte, muss nicht verwundern. Sie belegten die Herrschaft „von Gottes Gnaden“, also dass die Ständeordnung der Gesellschaft als von Gott so vorgegeben angesehen wurde. Bekannter sind Reliquien wie die heilige Lanze (Wien) oder der heilige Rock (Trier). Ab dem 8. Jhdt. ist belegt, dass dann sowohl der Reliquienschrein wie auch der Aufbewahrungsraum selbst den Titel Capella führen, ob nun der Mantel darin war oder nicht. Vom französischen Hof übertrug sich der Begriff an viele europäische Fürstenhöfe, Bischofsstühle und Klöster, die die Verwahrorte ihrer Kleinodien und Reliquien nun ebenfalls capella benannten. Die Pflege der Reliquien und die Verwaltung ihrer Verehrung wurde einem Geistlichen übertragen, dem Kaplan. Später übernahmen diesen Dienst auch ganze Klostergemeinschaften, die dort ihr Chorgebet verrichteten. So übertrug sich der Name capella weiter auf die Chorgemeinschaft, wie auch der musikalische Begriff des A-capella-Singens (Gesang ohne Instrumentalbegleitung) belegt. Im weiteren Verlauf wurde dieser dann auch auf profane Chöre und Musikergruppen ausgeweitet.

Während nun die Gebets- und Verwahrräume der Reichskleinodien capella genannt wurden, bezeichnete man die über Land verstreuten kleinen Gebetsstätten, die wegen ihrer Größe nicht in den Rang einer Kirche aufstiegen, ehemals als cella. Dies hat seinen Ursprung darin, dass zur Pflege des Gotteshauses stets wenigstens ein Klausner/Einsiedler, wenn nicht gar ein paar Mönche oder Nonnen bestellt werden mussten, die in dessen Nachbarschaft eine Zelle zu errichten hatten. Erst ab dem 17. Jhdt. taucht der Begriff der Kapelle auch bei kleinen Gebetshäusern auf, die auf bürgerlich/bäuerliche Privatinitiative hin wohnortnah zu den Stiftern errichtet wurden und Ausdruck ihres persönlichen Gebetsanliegens oder Erfüllung eines Gelübdes sind.

Dabei hat dann auch jede Kapelle eine eigene, mitunter erschütternde oder auch charmante Geschichte, die zu betrachten sich durchaus lohnt. Ich kenne ein paar Kapellen, die aufgrund des bisher unerfüllten Kinderwunsches ausgelobt wurden. Als sich der Kindersegen einstellte, wurde die Kapelle errichtet. Von der „Spinnerkapelle“ in Oberstaufen ist überliefert, dass sie so großen Segen bewirkte, dass der Stifter, ein Leinenspinner von Beruf, mit einem weiteren Eid die Einebnung der Kapelle androhen musste, um dem Himmel zu verdeutlichen, dass er ihm nun genug Kinder geschenkt habe und einhalten könne mit seinem Segen. Solche oder andere Entstehungsgeschichten bewegen das Herz und sind sicher wert, entdeckt und überliefert zu werden.

Ein persönlicher Gedanke: Nicht nur um unsere Kapellen zu erhalten, sondern auch ihre Tradition und ihren Nutzen neu zu beleben, möchte ich Sie anregen, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Lassen Sie die Kapellen wieder zu Orten Ihrer persönlichen Gebete und Anliegen werden. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich gegenseitig in Ihre Kleinode einzuladen und sie zu erkunden. So werden sie durch Ihr Gebet mit den Nachbarn zu Ihrem persönlichen Ort der Gottesbegegnung. Dazu wünsche ich Ihnen viel Freude und den nötigen langen Atem, auch zum Wohl unserer Heimat und ihrer Kultur.

Dieser Artikel ist in Heft 85 der „Walserheimat“ zu finden.

Requiem für Walserisch ?

Ein Vortrag von Elisabeth Burtscher bei der 2. internationalen Sprachtagung am 9. Juni 2006 in Brig

Wir haben jetzt vieles gehört zur Sprachforschung. Forschung ist wichtig. Es ist äußerst wichtig, wenn junge Leute, Diplomanden, sich intensiv mit der Sprache beschäftigen. Forschungsergebnisse zu dokumentieren ist auch wichtig. Interessierte finden dort, was sie suchen. Diplomanden können sich informieren. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass wir mehrmals in der Woche einem Forscher begegnen oder Forschungsdokumentationen in die Hand bekommen. Was wir aber täglich tun und tun können und sollen, ist hören und reden beim Zusammentreffen mit den Leuten.

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40 Jahre Vorarlberger Walservereinigung

von Gernot Ganahl

In sechs Talschaften Vorarlbergs leben Walser, ein Volk mit gemeinsamer Vergangenheit und auf dem Tannberg und in den Walsertälern mit gemeinsamer Mundart. Die Sorge um die Pflege und Erhaltung des Volkstums der Walser führte verantwortungsvolle Frauen und Männer aus verschiedenen Gebieten immer wieder zusammen. Was der losen Interessensgemeinschaft fehlte, war eine zentrale Stelle. Mit der Gründung des Vereins, der den bezeichnenden Namen „Vorarlberger Walservereinigung“ (VWV) erhielt, sollten die Bemühungen dieser Heimatpfleger auf eine rechtliche Grundlage gestellt werden. Vor 40 Jahren erfolgte die Gründung der VWV.

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Der Weg der Feuersteine. Spuren zum ältesten Bergwerk Europas

von Walter Leitner

Die Entstehung der ältesten Verbindungswege und Transitrouten in den Alpen steht in engem Zusammenhang mit Tausch und Handel von Feuerstein, jenem Rohstoff, der für die steinzeitliche Jäger- und Sammlergesellschaft ein unverzichtbares Gut für die Herstellung von Waffen und Werkzeug darstellte. Härte und gute Spaltbarkeit bilden die idealen Eigenschaften dieser kieselsäurehältigen Gesteine, die in vielen Varietäten in den Kalkformationen der Erde vorkommen. In den Alpen waren es natürliche Aufschlüsse wie Bergstürze, Verwitterungshalden oder Bachbettschotter, in denen zunächst die oberflächliche Aufsammlung dieses Materials begann. Letztlich führten diese Aufschlüsse auch zu den ursprünglichen Lagerstätten, wo die beste Qualität des Gesteins zu erwarten war. Die Güte des Materials war ein ausschlaggebender Faktor für den Tauschhandel. Das ersieht man aus den weit reichenden Verteilerstrecken im und über den Alpenraum.

Längst nicht alle Feuersteinlagen waren auch abbauwürdig. Weniger qualitätvolles Material wurde nur im Bedarfsfall verwendet und hatte für den überregionalen Vertrieb keine Bedeutung. Ein wichtiger Stellenwert kam auch der Quantität des Abbauproduktes zu, denn zunächst galt es den Eigenbedarf zu decken, bevor man exportierte.

Klare Spuren von prähistorischen Feuersteinbergwerken trifft man in Europa erst ab dem 5. Jahrtausend v. Chr. an (Jungsteinzeit). Tausende von aufgelassenen Schacht- und Grubenbauten, in denen manchmal noch die Reste von Abbauwerkzeugen in Form von Steinhämmern und Geweihhacken zu finden sind, zeugen davon. Derartige Befunde sind im inneren Alpenraum noch nicht deutlich zum Vorschein gekommen, obwohl es an Regionen mit Feuersteinvorkommen nicht mangelt. Haben sich die inneralpinen Gruppen mit der Aufsammlung von anstehendem Oberflächenmaterial begnügt und bezogen die bessere Ware ausschließlich von den zirkumalpinen Abbaustellen?

Neue Untersuchungen zu diesem Thema führen uns nach Vorarlberg in das Kleine Walsertal. Dort führt das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Innsbruck seit 1999 archäologische Ausgrabungen durch, die den ältesten Nachweis des menschlichen Aufenthalts in diesem Tal erbrachten. Es waren Jägergruppen, die während der nacheiszeitlichen Sommermonate die wildreichen Hochlagen aufsuchten um Steinbock, Gämse, Rothirsch, Reh und Bär zu jagen.

Ihre Spuren hinterließen sie in ihren Jagdstationen, die als Basisstation für ihre Streifzüge dienten. Große Felssturzblöcke und überhängende Felswände gehörten zu den bevorzugten Aufenthaltsstellen. Im Schutze dieser natürlichen Formationen errichtete man Feuerstellen und Windschutzkonstruktionen. Reste von Speiseabfällen und vor allem große Konzentrationen von Feuersteinabschlägen weisen untrüglich darauf hin, dass hier Mahlzeiten zubereitet und Steingeräte zugeschlagen wurden. Von diesen Lagern aus brach man zur Jagd auf. Das bewuchsfreie Gelände oberhalb der Baumgrenze war für die Beobachtung des Wildwechsels von Vorteil. Aus zahlreichen archäologischen Funden von Feuersteinabschlägen auf vielen Pässen und Übergängen Vorarlbergs erschließen sich uns die Routen der steinzeitlichen Jäger.

Neben Proviant sowie Bogen und Pfeilen, führten sie auch steinernes Rohmaterial in ihrem Reisegepäck mit, denn ihre Werkzeuge und vor allem die Bewehrung der Pfeilschäfte erlitten häufig Schaden oder gingen verloren und mussten laufend ersetzt werden. Um dem Umstand der unerwarteten Rohstoffknappheit vorzubeugen, legte man gelegentlich auch kleine Feuersteindepots entlang dieser Strecken an. Daraus lässt sich schon eine gewisse Frequenz der Begehung erahnen. Im Zuge solcher Wanderungen kam es sicherlich zu Kontakten mit Jägergruppen aus den benachbarten und auch weiter entfernten Kulturregionen. Mögen die Begegnungen auch nicht immer friedlicher Art gewesen sein, auf dem Sektor des Gütertausches ergaben sich sicher wohlwollende Tauschbeziehungen. Dabei spielte der Feuerstein eine große Rolle – und mit ihm das Kleine Walsertal.

Es hat sich nämlich gezeigt, dass in den hinteren Seitentälern des Kleinen Walsertales wie im Wildental, dem Bärgunttal und vor allem im Gemstel bedeutende Feuersteinbänke durchziehen. Es handelt sich dabei um Radiolarit, der in rötlichen, grünlichen und grauschwarzen Farbnuancen in großen Mengen vorkommt. Geologische Untersuchungsergebnisse stufen die Qualität des Materials als gut bis sehr gut ein, wobei die grünen Varietäten die homogenste Struktur zeigen.

Im Zuge der Ausgrabungsarbeiten eines prähistorischen Jägerlagers unter einem Felsüberhang auf der Alpe Schneiderküren (1550 m) und einer Talstation am Ufer des Schwarzwasserbaches in der Flur Egg bei Riezlern (1050 m) in den Jahren 1999 bis 2004 wurde deutlich, dass praktisch das gesamte steinerne Geräteinventar dieser Fundstellen aus den erwähnten Radiolariten besteht. Materielle Qualitätsunterschiede innerhalb der Steinwerkzeuge weisen darauf hin, dass der Rohstoff nicht ausschließlich von den Primärlagern stammt, sondern auch aus dem Schotterbett der Breitach entnommen wurde, wo er auf dem natürlichen Transportweg hingelangte.

So gesehen bildeten die Breitach und ihre Quellwasserläufe die eigentlichen Wegweiser zu den natürlichen Aufschlüssen dieser Gesteine. In diesem Zusammenhang erweist sich primär das Gemstel als absolutes Zentrum für Radiolaritgewinnung. Im Bereich der „Bernhards Gemstelalpe“ (ÖK 50.000, Nr. 113) häufen sich die Anzeichen. In schluchtartigen Einschnitten ist der Verlauf der Feuersteinbänke deutlich zu sehen und über die steilen Talflanken gehen große Halden an verwittertem Radiolarit bis hin zur Talsohle ab. Treffenderweise werden hier die Wiesenhänge oberhalb der Gemstelhütte schon seit langer Zeit als Feuersteinmähder bezeichnet.

Diesen Indizien Rechnung tragend galten die montanarchäologischen Untersuchungen diesem Steilhang. In 1550 m Höhe treten die Radiolaritbänke an mehreren Stellen an die Oberfläche. Am Fuß dieser Ausbisse sind jeweils kleine Terrassierungen zu beobachten, die den Verdacht aufkommen lassen, man hätte sich hier kleine Arbeitspodeste geschaffen um den Feuerstein abzubauen. Erste Abgrabungen untermauerten diese Überlegung. Die Radiolaritschichten unmittelbar unter dem Waldboden zeigten besonders homogene Strukturen und beste Qualität. An mehreren Stellen waren Aussplitterungen zu registrieren, die auf einen Abbau mit groben Steinhämmern schließen lassen. Weiters zeigen im Kontext gefundene Abschlagstücke und Präparationstrümmer, dass das Feuersteinmaterial zunächst vor Ort auf seine Güte getestet wurde, bevor die besten Stücke sodann denn Weg ins Tal zur Weiterverarbeitung oder als Handelsgut fanden.

Für die Ermittlung der Datierung des Abbaus kommen folgende Kriterien zur Anwendung: Gegen eine neuere bzw. historische Zeit spricht grundsätzlich das Fehlen jeglicher Aufzeichnungen von industrieller Gewinnung und Verwendung dieses Materials in den amtlichen Chroniken des Tales. Auch die wenigen modernen Gelegenheitsschleifer von Schmucksteinen fallen nicht ins Gewicht, da sie nach eigener Aussage ganz andere Plätze aufsuchten und andere Materialien verarbeiteten („Walser Jaspis“). Zudem ist an den abgeschlagenen Stücken zu erkennen, dass diese nicht mit einem herkömmlichen Eisenhammer bearbeitet wurden.

Klarere Indizien sprechen vielmehr für einen Abbau in prähistorischer Zeit, in der dieses Gestein, als der meist verwendete Rohstoff für die Herstellung von Werkzeugen, von großer Bedeutung war. Ausgehend von den bis dato bekannten Steingeräten aus den erwähnten Jagdlagern im Kleinen Walsertal, die nach der Radiocarbon-Methode (C14) in das 7. und 6. Jahrtausend v. Chr. datieren, bilden somit die Hänge der Feuersteinmähder das höchst gelegene und vermutlich älteste Abbaugebiet von Feuerstein in Europa. Aufgrund der oberflächlich verlaufenden Schichtungen war es wahrscheinlich nicht notwendig, tiefere Stollen oder Schächte in den Hang zu treiben. Man schlug oder sprengte die besten Brocken heraus, zerkleinerte sie an Ort und Stelle und präparierte Halbfabrikatstücke zur Mitnahme auf den ausgedehnten Streifzügen.

So kam das Material in den regionalen Umlauf und es dürfte sich bald herumgesprochen haben, dass im Gemstel große Mengen an gütevollem Feuerstein zu holen sind. Möglicherweise war es nicht immer nur gelegentliche Rohstoffbeschaffung, die hier sozusagen „en passant“ erfolgte. Der organisierte bergmännische Abbau von speziellen Arbeitsgruppen ist durchaus in Betracht zu ziehen und die Region Hinteres Gemstel wurde damit zu einem Versorgungszentrum von Radiolarit für den Vorarlberger Raum, das Alpenrheintal und das südliche Bodenseegebiet, wie erste Untersuchungen von Vergleichsmaterial z.B. aus Koblach-Rheinbalme, Koblach-Krinne und auch von Arbon-Bleiche verdeutlichen.

Das Gemstel birgt nicht die einzigen Radiolaritvorkommen in Vorarlberg. Nach ersten Prospektionen im Großwalsertal und in der Hochtannbergregion zu urteilen, bilden sie jedoch im Vergleich zunächst die ergiebigsten und qualitätvollsten Aufschlüsse.

Der vollständige Artikel ist in Heft 81 der „Walserheimat“ zu finden.

Zur Walser Tracht

von Tiburt Fritz

Tracht ist schlicht das Kleid, das man trägt. Im alpenländischen Raum findet man ca. 1500 Jahre alte Trachtendarstellungen auf Grabsteinen der romanisierten rätischen Bevölkerung.

Wie ist das nun mit den Walser Trachten? Vielfach vermitteln z.B. Darstellungen des Walserzuges, also des im 13. und 14. Jahrhunderts erfolgten Zuzuges der Walliser in ihre heutigen Wohngebiete, den Eindruck, dass diese bereits beim Auszug aus dem Wallis eine einheitliche Tracht getragen hätten. Diese romantisierenden Vorstellungen sind nicht zutreffend.

Ab dem 16. Jahrhundert kann man die ersten Anzeichen bäuerlicher Tracht feststellen. So darf man auch in diese Zeit das Entstehen der ältesten Walser Trachten legen. Die schwarze, fein gefältelte, oberhalb der Brust gebundene Juppe der Kleinwalsertalerinnen z.B. geht auf den Tragmiederrock des Mittelalters zurück. Er zählt zu den Urformen weiblicher Kleidung.

Nachdem die Französische Revolution 1789 alle ständischen Unterschiede aufgehoben hatte, setzte sich der neu gewonnene Freiheitsgedanke allmählich auch im übrigen Europa durch. Dies übertrug sich auch auf das Tragen der Kleidung und mit Farben, Formen und Freude gestalteten die Bewohner der Täler ihre neue Tracht. Dabei wurde durchaus darauf geachtet, dass zur Unterstreichung des Talbewusstseins von den Besonderheiten der eigenen Tracht wenig in andere Talschaften übertragen wurde. „Die Tracht wurde zur Demonstration von Identität, sie fungiert als Zugehörigkeitsausweis und gilt noch heute als Identitätssignal nach außen.“

(Zitat aus: Einführung zur Vorarlberger Trachtenmappe von Dr. Paul Rachbauer)

Dieser und andere Artikel sind in Heft 79 der „Walserheimat“ zu finden.