Dialektproben aus den Walsergemeinden

Der Sonntag sollte so heilig sein, dass man drei Tage davor und drei Tage danach nichts tun darf.

Treffen sich zwei: Ach, hast du ein neues Fahrrad? – Ja. – und, wie geht es? – Es geht nicht, es fährt! – und, wie fährt es? – Es geht so.

Jetzt sei nicht so unleidig, es nützt ja doch nichts. Das Wetter ist auch nicht schlechter als die Menschen.

Einer soll den Unterschied zwischen wunderbar und sonderbar erklären. Wunderbar ist, dass der Prophet Elias in einem feurigen Wagen in den Himmel aufgefahren ist. Sonderbar aber ist, dass er sich dabei nicht den Hintern verbrannt hat. 

Brand
Damüls
Fontanella
Galtür
Laterns
Lech
Kleinwalsertal (Mittelberg)
Kleinwalsertal (Riezlern)
Raggal-Marul
Schröcken
Silbertal
St. Gerold
Triesenberg
Warth

Walserheimat 109, August 2021

Walserheimat Nr. 109

Guckloch

von Jodok Müller, Stefan Eggel, David Ganahl, Amanda Nesensohn, Eliane Fritz, Monika Bischof, Hubert Sele

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Kulisse Pfarrhof Damüls

Die Kulisse Pfarrhof bzw. das Damülser Pfarrhaus, liegt prominent unterhalb der Kirche St. Nikolaus in Damüls und wurde im Sommer 2017 zum Großteil saniert. Sie beheimatet das Vorarlberger FIS Skimuseum Damüls sowie weitere Räumlichkeiten der Pfarre Damüls.

Vorarlberger FIS Skimuseum Damüls
So lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der Kulisse Pfarrhof in Damüls. Christian Lingenhöle aus Bregenz (Gesellschafter der Damülser Seilbahnen und Wahl-Damülser) konnte in seiner Tätigkeit als Betreiber eines Sportgeschäftes zahlreiche alte und neue Skimodelle sammeln. Dabei kam eine sehr beachtliche und bestens sortierte Auswahl zusammen. Die über 100-jährige Vorarlberger Skigeschichte kann somit im Skimuseum in Damüls präsentiert werden. Die Exponate setzen sich aus Kuriosem und Geschichtsträchtigem zusammen. Neben Alpinskilauf sind auch andere Wintersportarten wie das Skispringen im Ski-Museum vertreten.

Die Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit dem Vorarlberg Museum in Bregenz sowie unter Kurator Christof Thöny aus Bludenz statt.

Öffnungszeiten:
Dienstag und Freitag von 15:00-18:00 Uhr jeweils in der Sommer- und Wintersaison

T +43 (5510) 620-0, www.facebook.com/KulissePfarrhof

Önsche Schpraach

Beispiele für Mundart aus einigen unserer 19 Walsergemeinden in Vorarlberg, Liechtenstein und Tirol.

Dia Aana sei zwar scho äältli, aber no rüschtagi gsi, und schi seien wackr uuszoga und guat cho a ds Zil.

(Anni Hilbe, Triesenberg)

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Anthologie „Wir Walser“

Zum Goldenen Jubiläum gibt es für die Geehrten meistens Geschenke. Die Internationale Vereinigung für Walsertum (IVfW), die im August 2012 ihr 50-Jahr-Jubiläum feierte, wollte ihren Mitgliedern und allen am Walsertum Interessierten ein bleibendes Geschenk machen. Schon seit Jahren schwebte der Gedanke im Raum, eine Anthologie mit Geschichten, Gedichten und Bildern aus verschiedenen Walsergebieten herauszugeben.

Dieser Wunsch wurde mit dem neuen Buch, das an der Jubiläumsveranstaltung in Saas-Fee vorgestellt wurde, erfüllt. 29 Autorinnen und Autoren präsentieren darin ausgewählte Texte. Das Buch enthält auch kurze Einführungen zu den Walsergebieten und einen Abriss über das Walliser- und Walserdeutsche. 29 ganzseitige Bilder und weitere 71 in den Text eingestreute Aufnahmen aus den Walsergebieten bereichern das Buch. In einem Artikel vom 28.8.2012 im Walliser Boten ist zu lesen: „Die stimmungsvollen Bilder von Walserorten, idyllischen Landschaften und imposanten Bergen sind mehr als nur Illustrationen. Sie zeigen topografische und kulturelle Gemeinsamkeiten der Walser und vermitteln ein Gespür für das Alltagsleben in den Berggebieten.“ Informative Texte zu den Bildern mit wertvollen Informationen zu den Walserorten finden sich im Anhang. Portraits der dichtenden Walser und Walliser, einige Gedanken zum Walserdeutschen aus der Feder des Redaktors und weitere interessante Informationen zum Walserthema vervollständigen den Gedicht-, Geschichten- und Bildband. Der Anthologie ist auch eine CD beigelegt, auf der die Autorinnen und Autoren die Texte in ihrer Mundart vorlesen. Vorarlberg ist mit 13 von 29 Autorinnen und Autoren am zahlreichsten vertreten.

Als Redaktor wirkte Volmar Schmid, Vorstandsmitglied der IVfW. Die Bildredaktion besorgte Josef Eberle, von dem als Bildautor der Großteil der Aufnahmen stammt. Pünktlich zum Jubiläum ist der stattliche, 324 Seiten starke Text- und Bildband erschienen. Der Band ist eine schöne Bereicherung jeder Walser Hausbibliothek und eignet sich als wertvolles und bleibendes Geschenk für alle, die das Besondere lieben.

Bezug über Schweizer, Liechtensteiner und einige Vorarlberger Buchhandlungen und bei der Walserbibliothek Fontanella
Info: E. Burtscher, Tel.: +43 664 123 5517
Preis 48 CHF bzw. 32 €
ISBN 978-3906476-10-0

Elisabeth Burtscher

Bergtee

Es ist eine Geschichte
von Frauen und Kindern,
von Blättern und Blüten,
von Luft und von Sonne,
vom Sammeln und Trinken,
vom Erzählen und Zuhören.

Das Buch „Bergtee“ stellt auf 184 Seiten in Text und Bild ein gelungenes Projekt vor, wie es sich schon zehn Jahre lang im Großen Walsertal entwickelt hat. Es erzählt von den Menschen im Tal, die Kräuter sammeln und trocknen lassen, diese dann zur Sammelstelle bringen, wo köstliche, immer wieder neue Teemischungen entstehen. Die wertvollen Schätze der Natur bilden zwar die Basis für die ganze Geschichte, sind aber nicht im Innenteil des Buches zu finden. Die Gestalterin Marcella Merholz (Gassner Redolfi KG, Schlins) hat die bunte Vielfalt an Blättern und Blüten raffiniert im Buchumschlag versteckt.

Im Hauptteil erzählen die Bergteeleute Hanno Burtscher, Ilga Bickel und Elisabeth Burtscher, wie die Geschichte angefangen hat, von den Handgriffen, den Beweggründen, den Gedanken, von der Arbeitsweise und von den vielen Begegnungen mit den Menschen, die wir kennen oder als Gäste bewirten. Es sind Begegnungen über Generations- und Talschaftsgrenzen hinweg, die neu entstanden sind wie beispielsweise die Geschichte mit den Lecher Kräuterfrauen. Es ist ein Buch der Ehrfurcht vor der Natur und der Freude an der Arbeit. Viele persönliche Aussagen bringen das zum Ausdruck.

Welchen ökonomischen Stellenwert ein solches Projekt haben kann, beleuchtet die Wirtschaftsdozentin Dr. Barbara Fuchs aus ihrer Sicht und sie hat den Studierenden an der Universität Liechtenstein die Möglichkeit gegeben, andere Wirtschaftsweisen kennenzulernen. In einem dritten Teil zeigt Dipl.-Ing. Susanne Grasser Mittel und Wege auf, über die Kinder das Thema „Kräuter“ in die Familien und somit neu ins Bewusstsein der Talbewohner zu bringen. Das Buch soll Mut machen, Ideen aufzugreifen, wo auch immer sie auftauchen, und Geschichten daraus entstehen zu lassen.

Herausgeberinnen: Elisabeth Burtscher, Barbara Fuchs, Susanne Grasser.
Erschienen 2012 im Eigenverlag
Verein für Alternative Wirtschaft, In der Halde 9, FL-9492 Eschen.
Erhältlich überall, wo es den Bergtee gibt.
Info: E. Burtscher, Tel.: +43 664 123 5517
Preis: 65 €

Lebensbilder

Ein sehr ansprechendes Buch mit Erinnerungen von Lecherinnen und Lechern wurde im Dezember 2012 vom Gemeindearchiv Lech herausgegeben. Die Fotografin Maria Muxel hat rund 60 Personen mit dem Hauptwohnsitz Lech im Alter von 80 und mehr Jahren in ihrer gewohnten Umgebung fotografiert. Parallel zu diesen Fotoaufnahmen führte sie gemeinsam mit Birgit Ortner lebensgeschichtliche Interviews mit fast allen Porträtierten. Kurze Auszüge aus diesen Interviews wurden mit den Bildzeugnissen der Wohn- und Alltagskultur in Lech in diesem Buch veröffentlicht.

Einen besonderen Eindruck hinterlassen die Fotos, bei denen man in die „gute Stube“ der porträtierten Lecherinnen und Lecher blicken kann. Das Auge schweift auf jeder neuen Seite zuerst zum Bild, ein erster Eindruck entsteht und man wird neugierig: „Was kann dieser Mensch Interessantes aus seiner ganz persönlichen Vergangenheit erzählen?“ Vom „Aha-Erlebnis“ bis zum Schmunzeln reicht die Palette. Die Autorinnen haben bewusst sehr unterschiedliche und auch viele humorvolle Anekdoten aus dem umfangreichen Interviewmaterial ausgewählt.

Einige Kostproben aus Geschichten aus dem Alltagsleben, die viel über die Entwicklung on Lech und Zürs in den letzten 100 Jahren erzählen: „Das erste Mal von Lech fortgekommen bin ich, als ich zum Zahnarzt nach Bludenz musste.“ – „Als ich das erste Auto gesehen habe, sagte meine Schwester: Schau, eine Kutsche ohne Ross!“ – „Früher war es normal, dass nicht alle Kinder überlebt haben.“ – „Einmal hatte ich einen Gast, der sogar zwei Skilehrer für sich alleine haben wollte – einen vorne und einen hinten.“ – „Ich bin einer der letzten Heuzieher in Lech.“ – „Der Lech war zugefroren und so konnte man das Feuer nicht richtig löschen.“ – „Daneben waren auch noch Zimmer, aber da waren nur Vorhänge dazwischen. Ich möchte nicht wissen, wie es da oft zugegangen ist.“ – „Ich musste die Königin drei Mal auf einen anderen Stuhl setzen, weil es ihr jedes Mal auf den Kopf geregnet hatte.“ – „Da heroben habt ihr zwei Vorteile: Ihr habt keinen Nebel und keine Mücken.“

Lebensbilder und Erinnerungen von Lecherinnen und Lechern
Herausgeber: Gemeindearchiv Lech, 183 Seiten, ISBN 978-3-9503026-1-5
Preis: 35.- €
Erhältlich beim Museum Huber-Hus
E-Mail: museum@gemeinde.lech.at

Jodok Müller, Riezlern

klapppause uf griichisch

für mama

langsam abr gwiiß siat ma mrs a, wia lang i scho da schtand muusallei am schtraaßarand, bi ra alta akazie ommanand. miin sitz us blau wiiß gschtraiftm schtoff laad scho fäädra, fransed dött ond da us, miine holzbei send eigetle no guat benand, abr miine roschtiga schruuffa am scharniir, zom mi uuf- ond zuaklappa, dia händ scho lang nömma dia schpannig, wo sch ka händ, wo n i no bluatjong ond niglnaglnüü vorm niglnaglnüüa hüüsle mit dem niglnaglnüüa fänschtr gsee bi. jetz hed ma mi scho dia lengscht ziit nömma bruucha wella, abgschtelld hed ma mi, nämma a da schtraaß im nirgendwo z griichaland. daag ond nacht knattered d mopeds, ruusched d auto ond söttig große, gruusig luute, schtiichige laschtwääga dür, wo n i jedsmal dia grööscht müa haa, dass i vom luftschtooß ned mit eim klepf omfall ond da rescht vo miinera länkwiiliga ziit i da bruatshitz dött flakk schtatt schtand ond dänn keis gfäärt, nei, grad gar nüüd me see ka vo dött donna.

uf eismal sia n i keis knattrigs moped, keis auto, kein fürchtiga laschtwaaga koo. abr ganz düütle zwei reedr mit mords pakktäscha hendrthalb druuf. an großa maa ufm rad, dä im takt allig nechr konnt ond drzua khöörig schnuufet. wo n r uf miina höhe isch, luaget r mi aa, hört uuf tappa, schtigt ab, lained schis schwere rad a dia große duuchlgrüane akazie hendr mir ond konnt dia paar schritt omma. hoofele hokkt r uf mi druuf. uuuuh. puh. des – gaid – grad – no. i ha doch scho viiil z lang nömma güabt! grad schö is. dä maa hokket uf mr druuf, knabbred an a paar kürbiskern ommanand, ond i heb n guat – wer hett des daicht? i ned! ganz schtolz bin i uf mi sälb.

guat gaid s önsch so mitanand!
ond dänn würd s mr viil z weile wiidr liicht. was isch dänn jetz? uufgschtanda ischd r, ond i hör, wia nr said: „Komm, weile, wiible, luag! i ha an schtual für di! hokk di hee! kasch di wondrbar uusruaba!“ aha! siis wiib ischd aakoo, au mim rad. er nemmt s era ab, füürt s zom bomm ond schi hokket sche vrschwitzt uf mi druuf. „Des isch an sörvis!“, saitsch ganz zfriida. „mai, isch des gmüatle!“ ond frait sche. die zwee schwätzed mitanand, ruabd sche as wiile uus ond mache dänn uus, dasch jetz wiitr wänd. s gwicht uf mir gaid wäkk ond mir fürcht s fascht vorm pfüadi sääga.

abr was passiirt? uf eimal märk i wia dr maa mi uuflüpft ond hoofele zsäämaklappt! miine alta, roschtiga scharniir quiitsched ond krached. sapperlott, au! heieiei! was tuat r dänn? dr maa schpannt mi mit am radgommi z oberschddruuf uf schiin großa scheppsa pakk, schtiigt omschtändle uf s rad ond tappt i schiiine göölta trättar. dr luft schtraift mr om miine alta holzbei, miine blauwiißa fransa flattared ganz närsch, as romplet ond rasslet ond wagglet. juchhee!
önsche reis gaid los. wuchalang bin i drbii. nüüd mee gaid oone mi: bi jedr pause schnallt r mi aacha, klappt mi uuf ond lad schis liabe wiible ee zom uf mir hökkla.
so a fraid!

Eliane Fritz, Mittelberg

Kleinwalsertaler Mundart von Eliane Fritz aus der WH 90

Requiem für Walserisch ?

Ein Vortrag von Elisabeth Burtscher bei der 2. internationalen Sprachtagung am 9. Juni 2006 in Brig

Wir haben jetzt vieles gehört zur Sprachforschung. Forschung ist wichtig. Es ist äußerst wichtig, wenn junge Leute, Diplomanden, sich intensiv mit der Sprache beschäftigen. Forschungsergebnisse zu dokumentieren ist auch wichtig. Interessierte finden dort, was sie suchen. Diplomanden können sich informieren. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass wir mehrmals in der Woche einem Forscher begegnen oder Forschungsdokumentationen in die Hand bekommen. Was wir aber täglich tun und tun können und sollen, ist hören und reden beim Zusammentreffen mit den Leuten.

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Zukunftskonferenz in Gressoney am 11./12. Mai 2007

Konferenz

futurkonferenzvallorcineNach über 2 Jahren Arbeit an verschiedenen Themen fand am 11. und 12. Mai 2007 in Gressoney im Aostatal eine Transnationale Zukunftskonferenz mit dem Thema „Walser, wohin?“ statt. Die Teilnehmer aus allen Walser Regionen im Alpenbogen verbrachten miteinander zwei turbulente, spannende und arbeitsreiche Tage. Aus der Rückschau auf die bereits abgeschlossenen Projekte, mit Diskussionen, Rollenspielen und viel Phantasie wurden Vorschläge für weiterführende Maßnahmen und zukünftige Projekte entwickelt.

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Walsermuseum Triesenberg

triesenbergDas Museum zeigt den Innenraum einer alten Maiensässhütte, Geräte des dörflichen Handwerks, Gegenstände der Wohnkultur und vieles mehr.   

Walsermuseum Triesenberg

Montafoner Bergbaumuseum Silbertal

Das Bergbaumuseum im Gemeindeamt Silbertal. Foto: Montafon Archiv

Das Montafoner Bergbaumuseum Silbertal besteht seit 1996 und befindet sich im Gemeindeamt Silbertal. Das Museum präsentiert die Geschichte des Bergbaus im Montafon von den Anfängen bis zur Gegenwart. Im Mittelpunkt steht ein Schaustollen mit Berghunt und Bergmann. Urkunden, historische Fotos, traditionelles Werkzeug sowie zahlreiche Erzproben aus dem Schürfgebiet ergänzen die Sammlung. Die Montafoner Bergbaugeschichte reicht wahrscheinlich bis in prähistorische Zeiten zurück. Die im Jahr 2000 entdeckte bronzezeitliche Siedlung in Bartholomäberg-Friega dürfte jedenfalls in Zusammenhang mit einem vorgeschichtlichen Kupfererzbergbau zu sehen sein.

Drei Männer in Bergwerkstracht. Foto: Montafon Archiv

Das Churrätische Reichsurbar, ein Einkünfteverzeichnis des Bistums Chur, aus der Zeit um 843 gibt den ältesten bekannten Hinweis auf die Existenz eines mittelalterlichen Bergbaus im Montafon. Die Quelle nennt einen eigenen Eisenbezirk („ministerium ferraires“) mit acht Öfen („octo f ornaces“), der zweifellos in das Gebiet zwischen Bürs, Arlberg und Montafon (Bereich Bartholomäberg-Kristberg) zu lokalisieren ist. Es ist anzunehmen, dass man bald nach dem Eisenerzabbau auf reiche Silberadern stieß, die dann eine lebhafte Epoche des Bergbaus einleiteten. So berichtet eine Urkunde aus dem Jahre 1319 von einem Silberbergwerk. In ihr ist zu lesen, dass König Friedrich der Schöne (Habsburg) seinem Oheim Albrecht von Werdenberg (Bludenz) unter anderem erlaubte, „die Silbergruben oder der Berg genannt Muntafune“ seinem Bruder, dem Grafen Hugo, zu vermachen.

Mittelalterlicher Bergbau im Gaflunatal.

Foto: Montafon Archiv

1355 regelte eine Vertragsurkunde Besitzteilungen zwischen den „Silberern“ und den „Walsern“, jener Volksgruppe, die am Beginn des 14. Jahrhunderts vor allem in hohen Lagen Vorarlbergs siedelte und genauso wie die Silberer besondere Rechte und Freiheiten genoss. Sie besaßen ein eigenes Gericht unter einem Bergrichter, der im Spätmittelalter in Schruns residierte (im Gebäude des heutigen Montafoner Heimatmuseums). Während die Bergrichter die niedere Gerichtsbarkeit ausübten, stand die hohe Gerichtsbarkeit dem Grafen beziehungsweise seinem Vogte zu. Die kaiserlichen Bergwerksordnungen regelten die Befugnisse der Bergrichter, die Arbeitszeiten, die Verwaltung des Holzes für den Bergwerksbetrieb, die Einrichtung von Lehmgruben zur Verhüttung des Erzes und vieles mehr. 1448 wurden unter Erzherzog Sigismund die berühmt gewordenen Silbergruben am Falkenstein in Schwaz eröffnet. Dies führte auch im Montafon zu vermehrter Bergbautätigkeit. Die Entdeckung ergiebiger Silberadern am Kristberg leitete am Ausgang des Mittelalters eine letzte Blütezeit für den Bergbau im Montafon ein. In Bartholomäberg wurde jetzt auch Kupfer gewonnen, wie aus der Erwähnung einer „Kupferleite“ aus dem Jahre 1473 deutlich wird. Im Laufe des 16. Jahrhunderts geriet der Bergbau im Montafon in die Krise: Vor allem die Entdeckung Amerikas und der Import von großen Mengen Silber und Kupfer nach Europa (mit dem anschließenden Preisverfall) bereiteten dem Bergbau im Tale spätestens kurz nach 1600 ein Ende. Das Museum im Silbertal und die Schaubergwerke in Bartholomäberg erinnern somit an längst vergangene Zeiten.

Montafoner Bergbaumuseum Silbertal
Gemeindeamt
A-6780 Silbertal
Tel.: +43 5556 747-23
Bergbaumuseum Silbertal

Andreas Rudigier und Peter Strasser

Aus: Ein kleiner Führer durch das Montafoner Heimatmuseum Schruns. Schruns 2008. S. 43 f.

Im Bergbaumuseum Silbertal. Foto: Montafon Archiv

Literatur:

Rüdiger Krause, Archäologische Ausgrabungen im Montafon: Feuergruben, Alpwüstungen und Montanarchäologie in Bartholomäberg, Silbertal und in Gargellen, in: Jahresbericht der Montafoner Museen, des Heimatschutzvereins Montafon und des Montafon Archivs 2007. Schruns 2008, S. 1.418.

Emil Scheibenstock, Bergknappen. Stollen. Erze. Zur Geschichte des Bergbaues im Montafon. Bartholomäberg-Kristberg-Silbertal. Schruns 1996 (= Bludenzer Geschichtsblätter 31).

Peter Strasser, Die Rekonstruktion der Vergangenheit – Über zwei Ausstellungen der Montafoner Museen in Gaschurn und Silbertal, in: Bludenzer Geschichtsblätter 65 (2002), S. 63-67.

Josef Zurkirchen, Als unser Silber noch aus dem Montafon kam … Die Geschichte des Erzabbaus im Ländle, in: A. Rudigier u. P. Strasser (Hg.), Montafon. Beiträge zur Geschichte und Gegenwart. Schruns 1995 (= Festschrift für Frau Eleonore Schönborn zum 75. Geburtstag, Bludenzer Geschichtsblätter 24-26), S. 373-377

Alpmuseum uf m Tannberg

Anhand von historischen Arbeitsgeräten, Texttafeln und Bildern können die Besucherinnen und Besucher anschaulich in das frühere Leben der Bergbauern und Älpler eintauchen. Bei Führungen durch die Ausstellung „altes Handwerk der Bergbauern“ werden die verschiedenen Techniken erklärt.   

Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Sonntag 13 bis 16 Uhr

Alpmuseum uf m Tannberg in Schröcken

 

Wang-Hus am Tannberg

wanghusIm Sommer gelangt man entweder mit dem Ortsbus Linie 3 von der gleichnamigen Haltestelle oder über Oberlech und Bürstegg zum Wang-Hus.

Wang-Hus am Tannberg

Huber-Hus Lech

huberhusDas „Huber-Hus“ wurde 1590 erbaut. Neben der Dauerausstellung, den Wohn- und Arbeitsräumen der Familie Huber, findet jährlich eine wechselnde Sonderausstellung statt.

Museum Huber-Hus Lech

Walser Museum Lech-Tannberg

feuerwehrlechNeben bergbäuerlicher Milchwirtschaft, Skisport und sakraler Volkskunst, gibt es zahlreiche Exponate aus Handwerk, Viehhaltung, Wohnkultur und textilem Schaffen zu entdecken.

Walser Museum Lech-Tannberg

Bergschau 1122 Kleinwalsertal

Der Natur auf der Spur

Die Bergschau im Walserhaus in Hirschegg, Kleinwalsertal

Die „Bergschau 1122“ (Meter Meereshöhe) in Hirschegg ist das etwas andere Museum. Eine Bergschau-Ausstellung, die Einheimische, Gäste, Jung und Alt gleichermaßen fasziniert und begeistert. Eine Erlebnisstätte, an welcher der Besucher das Kleinwalsertal mit allen Sinnen erfassen kann: „3D-Bilder sehen, typische Düfte riechen, besondere Gegenstände erfühlen und typische Geräusche hören.“

Künstlerische Darstellung Tourismus

Ein Informationszentrum für volks-, heimat- und naturkundlich Interessierte, auch beliebter Treffpunkt von Personen, die mit Museen nichts am Hut haben. Die dargestellten Sachverhalte sind für jedermann gut verständlich, regen zu Aktivitäten an und machen neugierig.

Diese Ausstellung ist Teil eines grenzüberschreitenden naturkundlichen Informationssystems in der Region Kleinwalsertal – Oberstdorf. Im Gesamtkonzept mit Infopunkten und Wegen im Gelände bilden sie grundlegende Informationen zu Natur, Kultur und touristischen Infrastruktur. Weitere Bergschau-Infozentren befinden sich im Ortszentrum von Oberstdorf, am Eingang zur Breitachklamm und in der Bergstation der Fellhornbahn. Der im Eingangsbereich des Walserhauses stationierte Publikumsmagnet wurde vom Diplom-Geografen Thomas Dietmann aus Immenstadt konzipiert und ist frei und kostenlos zugänglich. Das Walserhaus ist das Veranstaltungszentrum des Kleinwalsertals, hier sind auch die Tourismuszentrale und das Schimuseum untergebracht.

Der Vorplatz des Walserhauses mit der Bergschau ist mit Steinplatten aus den verschiedenen geologischen Zonen des Tals gestaltet, im Eingangsbereich stößt der Besucher auf eine Steinstraße, ein im Boden eingebauter begehbarer Streifen mit bearbeiteten Natursteinen aus dem Tal, zum Beispiel Konglomerate aus der Arosazone im Bärgundtal oder Schrattenkalk aus dem Helvetikum im Ifengebiet. Hier kann der geologisch interessierte Besucher auch erfahren, warum der Widderstein ein Afrikaner und der Ifen ein Europäer ist. Der Ausstellungsraum wird begrenzt von mächtigen Wänden, Metallkörben, die mit Steinen aus allen geologischen Bereichen des Tals gefüllt sind. An den Glasaußenwänden zeigen grafisch gestaltete Darstellungen des Walser Künstlers Detlef Willand exemplarisch vier markante Stationen der Geschichte des Tals: Jäger aus der Steinzeit, Hirten, Walser Bauern und Touristen der Jetztzeit.

Feuerstelle auf Schneiderküren
aus der Steinzeit

Beeindruckend sind eine Original-Feuerstelle und mehrere Original-Steinwerkzeuge aus der Mittelsteinzeit. Das steinzeitliche Jägerlager auf der Alpe Schneiderküren wurde vor 14 Jahren vom heimischen Künstler und Volkskundler Detlef Willand entdeckt und von der Universität Innsbruck erforscht und ausführlich dokumentiert. Geschichtlich Interessierte können die Broschüre „Der Felsüberhang auf der Schneiderkürenalpe, die ältesten menschlichen Spuren im Kleinwalsertal“ erwerben. Das Kleinwalsertal ist zu einer Drehscheibe der internationalen Steinzeitforschung geworden. Die Ausgrabung eines vorzeitlichen Jägerrastplatzes in der Parzelle Egg bei Riezlern und die sensationelle Entdeckung des ältesten Bergwerks in den Alpen2 bei Mittelberg sind glanzvolle Marksteine in der europäischen Ur- und Frühgeschichte.

Interaktives Landschaftsmodell

Die Walser waren Spezialisten in der Bewirtschaftung von hoch gelegenen Weiden und Mähdern. Vom Prinzip „Zia ond Faara“, nach dem der Walser Bauer mit der Kuh dem Futter nachgeht und nicht umgekehrt, zeugen heute noch viele „Waidschtälle“, frei stehende, hauptsächlich im Frühling und Herbst benutzte landschaftstypische Walser Wirtschaftsgebäude. Auf einer Schautafel kann der Besucher den jahreszeitlichen Kreislauf nachvollziehen.

Am „interaktiven Landschaftsmodell“1 können auf einem Walsertal-Relief mittels Touch-Screen digital gesteuerte Informationen über Landschaft, Geologie, Eiszeiten, Klima und Wetter, Mensch und Natur, Tourismus und Ökologie abgerufen werden. Der Bergschaubesucher wird beispielsweise aufgeklärt, wo die letzte Eiszeit Spuren hinterlassen hat, wo Lawinenverbauungen Gebäude und Straßen schützen, wo der Erholungssuchende Schipisten, Loipen, Winterwanderwege und Lifte vorfindet, über welche Pässe die Walser ins Tal eingewandert sind oder wo schützenswerte Biotope zu finden sind.

Die landschaftliche Schönheit des Tales der Walser und die Schutzwürdigkeit dieser beeindruckenden Natur- und Kulturlandschaft bilden den Mittelpunkt der Bergschau. Im 3D-Film „Zauberwelt Hochifen-Gottesacker“ wird der Zuseher in eine der großartigsten Karstlandschaften der Alpen eingeführt, von der er immer wieder aufs Neue fasziniert sein wird.

Karl Keßler

Fotos: Thomas Dietmann und Karl Keßler
1 T. Dietmann, Die Bergschau, Ein naturkundliches Informationssystem
2 W. Leitner, Universität Innsbruck, Spuren zum ältesten Bergwerk in den Alpen

Weiterführende Informationen:
Thomas Dietmann, Bergschauflyer, erhältlich in den Bergschau-Infozentren
Thomas Dietmann, Die Bergschau, Ein naturkundliches Informationssystem, Hrsg. Verein zum Schutz der Bergwelt e.V., 2007
W. Leitner, Der Felsüberhang auf der Schneiderkürenalpe, 2003, Walserdruck, Riezlern

Bergschau −  813 −  830 −  1122 −  2037

Puppenmuseum Blons

puppenmuseumEine Reise in die vielfältige Spielzeugwelt längst vergangener Zeiten. Puppenstuben, Kaufläden, Puppenküchen, Holzspielsachen und viele kleine Kostbarkeiten ergänzen die Welt von Puppe und Teddybär aus der Zeit von 1850 – 1950.

Puppenmuseum Blons

Biosphärenpark Ausstellung

burmentaMit Filmen, interaktiven Modulen, Schaukästen, Spielen, Kräuterherbarium und zahlreichen Hintergrundinformationen bietet die Biosphärenpark.Ausstellung im HausWalserstolz in Sonntag Einblick in die Vielfalt des Biosphärenpark Großes Walsertal.   

Biosphärenpark Austellung

Museum Großes Walsertal

museum-gwtAuf Initiative von Eugen Dobler wurde das Heimatmuseum von 1977 bis 1981 im Haus Flecken 17 in Sonntag eingerichtet. 1986 abgebrannt, wurde es 1988 wiedereröffnet und um eine naturkundliche Sammlung sowie ein Walserarchiv erweitert.

Museum Großes Walsertal

Alpinarium Galtür

Das Alpinarium in Galtür erzählt seine eigene Geschichte in der Walserheimat 95:

 

Die Mauer von Galtür mit dem Alpinarium. Foto: Alpinarium Galtür
Mich hat man so gar nicht gewollt. Bis ich dann wegen der Lawine hier entstehen sollte. Ich biete nun Schutz für alle Leute, die heute und auch morgen sich ruhig zum Schlafe legen wollen. Auch bin ich nun ein Ort, an dem sich Jung und Alt die Zeit nehmen, und alles, was sie hören, sehen und lesen, im Geiste mit nach Hause nehmen.

Ich stehe noch nicht lange an dieser Stelle. Wo ich erbaut wurde war vorher im Sommer eine blühende Wiese und im Winter lag hier von Spuren zertrampelter Schnee. In vergangener Zeit sind sicher schon einige Male Ausläufer von einer Lawine auf meinem Grund zum Stillstand gekommen und haben meine übliche blaue und weiße Blütenpracht im Frühling um einige Wochen verzögert.

Ab dem 23. Februar 1999 um 16:00 Uhr, als das Unglück seinen Anfang nahm, änderte sich alles auf meinem Grundstück und rings herum. Eine gewaltige Staublawine löste sich vom Grießkogel und raste über den Sonnenberg auf mich zu. Alles, was ihr im Wege stand, wurde niedergewalzt und zerstört. Aber als die schlimmsten Tage vorbei waren, wurde ich bereits in den Gedanken einiger Köpfe geboren. Besonders einem verdanke ich meine Existenz und das ist Anton Mattle, damals Bürgermeister und Krisenmanager von Galtür. Heute ist er zusätzlich noch Tiroler Landtagsabgeordneter und Landtagsvizepräsident.

Schon bald wurde ich in den ersten Federstrichen skizziert und gezeichnet, bis mein aktuelles Aussehen fixiert wurde. Stolz stehe ich heute da und werde mit neugierigen Blicken bewundert. Besonders mein Innenleben kann sich sehen lassen. In meinem Untergeschoss bin ich die Heimat von verschiedenen Fahrzeugen. Am östlichen Ende hat die Freiwillige Feuerwehr Galtür ein großzügiges Zuhause gefunden. Die Bergrettung beheimate ich ebenso wie die Landjugend Galtür, den Skiclub und eine Garage für den Skilift. Dann reiht sich wohl der schönste Teil von mir, das Alpinarium Galtür, an.

Mit den Ausstellungen „Galtür unter einem Dach“ bis 2004, „Die Lawine“ 2004/2005 und der Landesausstellung „Die Mauer – Leben am Berg“ durfte ich schon über 400.000 Besucher begrüßen und ihnen zeigen, wie es sich damals zugetragen hat und Einblick in die Geschichte von Galtür geben. Auch vielen heimischen Künstlern habe ich für ihre Ausstellungen Raum geboten. Erst kürzlich, am 22. Jänner 2014, wurde in meinen Räumen die neue Ausstellung „Ganz oben“ feierlich eröffnet und eingeweiht.

Was ist „Ganz oben“, werden sich viele, die diese Zeilen lesen, fragen. Komm einfach einmal bei mir vorbei und du wirst mit Sicherheit überrascht sein. Von uralten Bildern und Texten bis zum heutigen Tag, alles ist an meinen spiegelnden Wänden zu lesen und zu bestaunen. Auch das Unglück von damals kann in einem Film angeschaut werden. Die eine oder andere Ausstellung von Künstlern werde ich sicher auch wieder in meinen Räumen begrüßen.

Blick von der Mauer. Foto: Alpinarium Galtür

Im „Enziansaal“ im Obergeschoss biete ich Raum für Versammlungen, Schulungen und Kongresse. Eine Bibliothek ist seit neuestem auch in meinem Innenleben zu Hause. Auch für Speis und Trank wird in mir gesorgt. Im Café „Gefrorenes Wasser“ habe ich schon manche durstige Seele oder manchen hungrigen Magen zufrieden gestellt. Jung und Alt sind glücklich, wenn sie ihre Kletterkünste an meiner Indoor Boulderwand zeigen können. Von der Terrasse vom Café gelangt der Besucher auf das Aussichtspodium auf dem Dach des Alpinariums. Auf meiner Rückseite ist eine aus Natursteinen erbaute Kletterwand, an der sich schon viele Kletterbegeisterte ausgetobt haben.

Aber als Gesamtes gesehen bin ich eine Schutzmauer und für die Lawinensicherheit für die Menschen und die Objekte in den Ortsteilen Winkl und Frühmeßgut sowie Kirchegg zuständig. Denn ich bin in die Mauer integriert, die vom Ortsteil Platz bis zum Haus Elisabeth zirka 340 Meter lang und bis zu 19 Meter hoch ist. Geplant wurde ich vom Architekten Falch und dem Gemeinderat von Galtür. Vielen Dank möchte ich dem Obmann vom Alpinarium Toni Mattle und seinem engsten Mitarbeiter Ing. Helmut Pöll mit ihren Mitarbeitern sagen, die eigentlich für mein reges Leben jahrein und jahraus verantwortlich sind.

Ausstellung „Ganz oben“. Foto: Alpinarium Galtür

Meine technischen Daten will ich nicht vorenthalten: Ich stehe auf einer Fläche von 2.557 m², habe eine Gesamtnutzfläche von 5.075 m² und bin 135 Meter lang und 19 Meter tief. Insgesamt habe ich einen umbauten Raum von 20.618 m³. 7.500 m³ Beton wurden verarbeitet, bis ich fertig gestellt war. Allein die Bodenplatte, die eine Stärke von 70 Zentimeter hat, benötigte 2.500 m³. Meine Rückwand ist 50 Zentimeter stark und wurde noch mit einer Kletterwand aus Natursteinen verschönert.

Das ist die Geschichte von mir, dem Alpinarium in Galtür, und ich würde mich freuen, wenn ich den einen oder anderen Leser dieser Zeilen einmal in mir begrüßen dürfte.

P.S.: Übrigens wurde mir 2008 das österreichische Museumsgütesiegel verliehen und schon ein Jahr davor wurde ich mit dem European Museum Award ausgezeichnet.

Gebhard Walter, Galtür

Dieser Artikel ist in Heft 95 der „Walserheimat“ zu finden.

Alpinarium Galtür

Ebniter MuseumsStuuba

museumsstuubaFotogalerie, Exponate, Zeitzeugenberichte, ein nachgebildetes Dorfensemble vor der Brandkatastrophe 1927 und diverse Publikationen über die Besiedlungsgeschichte von Ebnit.

Ebniter MuseumsStuuba

Paarhof Buacher Bürserberg

paarhofDer Paarhof „Buacher“ wurde aus dem Ortsteil Tschapina auf ein Grundstück in der Ortsmitte versetzt. Er ist ein einmaliges Objekt walserischer Siedlungskultur.

Paarhof Buacher Bürserberg

Großes Walsertal-tracht

Der Volksschriftsteller Hansjakob Heinrich bereiste im Jahre 1875 das Große Walsertal. In seinen Aufzeichnungen schrieb er über die Tracht:

„Am lustigsten ist die Kleidung der Walser. Der Mann trägt schwarzlederne kurze Hosen, Strümpfe aus Schafwolle, weit ausgeschnittene Schuhe, lange Tuchwesten und Spenser, einen runden Filzhut, unter dem das Haar ziemlich lange hervorschaut. Die Jungen fangen übrigens an, dieses „ehrliche Häß“, wie die Alten sagen, abzulegen und sich „lutherisch“ zu kleiden. Die Frauen und Mädchen sind der alten Tracht treuer. Diese ist im Walsertal die bunteste Zusammenstellung der Welt. In allen Farben prangt der Festschmuck der Walserin, wie die Alpenflora der Heimat. Die tonangebende Farbe ist jedoch die rote. Rot sind Rock, Mieder und Strümpfe. Das Mieder ist am Rock angenäht, kann aber über der Brust nicht geschlossen werden, dazu dient ein Pappendeckel, der mit vielfarbigem Stoff überzogen ist und mit gelben Bändchen am Mieder befestigt wird. Auf dem Haupte sitzt die runde Pelzhaube, die Brämkappe, oder eine Wollmütze, schwer und der Kuppel einer romanischen Kirche nicht unähnlich. Im Sommer tragen die Frauen eine weiße, gefältelte Spitzenhaube, die ich ebenso wenig beschreiben kann, wie die Berge auf dem Mond.“

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Galtür-Tracht

Persönlich bin ich der Meinung, dass es früher im Paznaun keine einheitliche Tracht gab, da die Menschen, die unser Tal besiedelten, zu verschieden waren. Zum einen gab es die Bajuwaren, die vor allem Kappl und See besiedelten, zum anderen die Rätoromanen, die aus dem Engadin die Orte Ischgl und Galtür gründeten und dann noch spätere Siedler, die Walser nämlich, die über Vorarlberg aus dem Alemannischen kamen.

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Ebnit-Tracht

Die jüngste Tracht im Walserverbund

Ebnit ist eine der ältesten urkundlich belegten Walseransiedlungen in Vorarlberg. Doch anders als in anderen Walserorten ist eine eigene Tracht weder schriftlich noch mündlich überliefert, möglicherweise hat es nie eine gegeben. Zum einen war die Ansiedlung zu Beginn sehr klein und abgeschieden, zum anderen in der späteren Entwicklung zu sehr auswärtigen Einflüssen ausgesetzt.

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Damüls-Tracht

In Damüls wird keine Walser Tracht, sondern die des Bregenzerwaldes getragen. Die schwarze gelackte Juppe ziert ein schwarzes oder ein rotes Mieder, auf dem der bestickte Juppenbändel das ebenfalls reich bestickte Fürtuch („Bleaz“) einrahmt. Auf der Juppe ist ein feiner blauer Streifen aufgenäht, der oberhalb des Knies verläuft. Ein Glanzledergürtel, der rückwärts mit einer filigranen Silberschnalle versehen ist, ziert die Taille. Die Ärmel sind aus weißem Leinen oder bunter Seide.

Das Mädchen ist in der historischen Schwedenjuppe mit weißer Baumwollkappe gekleidet. Mieder und Brusttuch sind bei dieser weißen Juppe immer rot, das Halstuch blau.

Der Mann trägt einen braunen Lodenrock, eine rote Weste, eine schwarze Kniebundhose mit Steppverzierungen, einen braunen, federkielbestickten Ledergürtel und blaue Strümpfe. Als Kopfbedeckung dient ein weit ausschwingender schwarzer Hut mit Goldkordel.

Kopfbedeckungen der Wälderin: schwarze Spitzkappe, schwarzer Strohhut, wie er von der Wälderin im Sommer getragen wird, eine schwarze Kappe aus Seehundfell, Brämokappa genannt. Das Mädchen trägt ein golddurchwirktes, filigranes Krönele, das Schappele.

Bürserberg-Tracht

Der Gedanke an eine Tracht in Bürserberg wurde eigentlich erst lebendig, als 1953 unsere Dorfmusik unter Mitwirkung des für kulturelle Dinge sehr offenen Pfarrers Josef Waldner gegründet wurde. Der engagierte Geistliche wirkte bei uns von 1952 bis 1959 und förderte Kultur und Dorfbewusstsein in hohem Maße.

Im Turm der Pfarrkirche von Bürserberg ist ein kleiner dunkler Raum zur Versorgung der Werkzeuge und Gerätschaften des Totengräbers, das so genannte „Totakemmerli“. Dort stieß Pfarrer Waldner eines Tages auf zwei uralte, verrostete eiserne Grabkreuze. Ein kleines Kästchen unterhalb des Querbalkens ließ sich öffnen, auf dem vom Rost zerfressenen Hintergrund waren ein Mann und eine Frau in Trachtenkleidung abgebildet. Pfarrer Waldner, der auch in Fragen der Restauration bewandert war, befreite die Bildnisse sorgfältig von Schmutz und Rostfraß.

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Brand-Tracht

In Brand hat das Trachtenwesen keine ununterbrochene Tradition. Ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Tracht immer seltener, um dann schließlich ganz von neuzeitlicher Kleidung abgelöst zu werden. Nur mehr einige wenige, in alten Truhen gefundene Relikte können uns ein Bild von der Kleidung unserer Vorfahren vermitteln. Erst vor etwa 50 Jahren tauchte wieder der Wunsch auf, sich mit der Kleidermode unserer Altvorderen zu befassen.

Im Jahre 1983 gab es durch den damaligen Obmann der Trachtenkapelle, Helmuth Gaßner, den Versuch, einen Trachtenverein zu gründen, um das Trachtenwesen in Brand zu beleben. Dieser Versuch scheiterte damals am mangelnden Interesse in der Bevölkerung. Es blieb erst 20 Jahre später dem Gastwirt Walter Huber vorbehalten, den Trachtenverein Brand am 30. Juni 2003 aus der Taufe zu heben.

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Triesenberg-Tracht

Ein junger Verein

Die Trachtengruppe Triesenberg ist ein junger Verein, der erst 1967 gegründet wurde und sich somit nicht wie Trachtenvereine in verschiedenen anderen Walsergemeinden auf eine lange Tradition berufen kann. Die Trachtenbewegung in Triesenberg hatte aber schon vor 1967 begonnen. Äusserer Anlass dazu waren die Festlichkeiten anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Souveränität Fürstentum Liechtenstein“ im Jahre 1956. Der damalige Ortspfarrer Engelbert Bucher (1913-2005) gab den Anstoss, im Vorfeld des Festanlasses für „Trachtenmädchen“ zu werben. Die ersten vier jungen Frauen, die eine Tracht erworben hatten, sind in seiner Dokumentation „Trachten“ festgehalten.

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Tannberg-Tracht

Die Tannbergtracht wird in den Walsergemeinden Lech, Schröcken und Warth getragen.

Die Frauentracht

Die Frauentracht besteht aus einem schwarzen Wollrock mit rotem Besatz und einem 2½ cm breiten schwarzen Samtband, ca. 3 bis 4 cm oberhalb des Rockendes. Das Mieder ist entweder aus in sich gemustertem Wollbrokat oder aus klein gemustertem Seidenstoff. Es wird mit schwarzem Tirolerband (Stapfband) eingefasst und mit kleinen Rückstichen aus goldfarbenem Stickgarn bestickt. Rot, blau oder grün sind die überwiegenden Grundfarben des Mieders. Die Besonderheit dieses Mieders ist das Rückenteil mit seinen drei Nähten. Es besteht aus zwei geschwungenen Schulternähten und der Mittelnaht, welche unterhalb des Nackens im Spitz des Mieders verläuft. Die Nähte werden von Hand eingearbeitet. Das verlängerte Vorderteil wird von Hand an das Rückenteil genäht und mit doppeltem Hexenstich überstickt.

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Silbertal-Tracht

Die Frauentracht

Das leinene Hemd hat einen langen „Unterstock“, lange weite Ärmel, an den Handgelenken mit Bändlein gebunden. Am Hals ist es reich gefältelt, mit einem schmalen Bund versehen und mit einer Schlinge sowie einem Knopf zu verschließen. Die alte Werktagstracht und die Vesperkleidung an Sommersonntagen kennt auch Hemdärmel, die nur bis zu den Ellbogen reichten.

Der Unterrock ist vorne tief geschlitzt, verschieden, meist aber rostrot gefärbt und reicht bis zu den Waden. Das Unterteil ist an der Hüfte reich gefaltet, sodass dieses nach unten weit wird. Am unteren Saum sind mehrere schwarze Borten als Zierde aufgenäht. Das Unterrockmieder bekleidet den Brustteil und wird von unten bis oben mit Hilfe von „Häftli“ geschlossen.

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Laterns-Tracht

Es ist nicht bekannt, wann die Laternser Tracht entstanden und wie lange diese insgesamt getragen worden ist. Fest steht, dass die Frauentracht sich gegenüber der Männertracht länger gehalten hat. Vor ca. 80 bis 90 Jahren dürfte aber die Laternser Tracht praktisch in Vergessenheit geraten sein. Es existieren Hinweise, dass noch zur Zeit vor und wahrscheinlich auch noch Jahre nach dem 1. Weltkrieg von den älteren Frauen im Tale die Tracht getragen worden ist. Besonders aufschlussreich sind dabei vorhandene Bilder, auf denen diese historischen Trachten noch ersichtlich sind.

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Das Walserische im Obergrecht

fontanellaEine Untersuchung des Sprachguts der Gemeinde Fontanella

Diplomarbeit für das Studium der Germanistik, von Daniela Beck

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Das Interreg-Projekt „Walser Alps“

interregIm Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG III B der Europäischen Union haben die über den gesamten Alpenraum verstreuten Walserorganisationen unter der Führung des Leitpartners der Regione Autonoma Valle d’Aosta, ein Projekt eingereicht: „Walser Alps – Moderne und Tradition im Herzen Europas“.

Von insgesamt 22 Projekten wurden acht bewilligt, darunter das Projekt der Walser.

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Walserensemble Brand

walserensembleDas Walserensemble von Brand mit dem alten Schulhaus, dem Walserhus, dem Pfarrhof und der Kirche stellt eine neue Dorfmitte und einen Ort der Begegnung dar.

Walserensemble Brand

 

Kleinwalsertal-Tracht

045kw2„Leisch ds Hääs aa?“ Mit dieser Frage beginnt oft das Ankleideritual zum Kirchgang an Sonn- und Feiertagen in vielen Familien des Kleinen Walsertales. Wenn auch die Juppa und der Dreispitz immer seltener an Sonntagen zu sehen sind, so sind Hochzeiten, Taufen, Begräbnisse und hohe Feiertage häufig Anlass, die wohl behütete Tracht aus den Kleiderkästen hervorzuholen und sie als Festtagskleid zu verwenden.

Allerdings schreiben Pfarrer Joseph Fink und Dr. Hippolyt von Klenze 1891:

 An der Tracht haben die Männer bis vor etwa zwanzig, die Frauen bis vor zehn Jahren im ganzen Thale zäh festgehalten. Leider hat inzwischen in der Gemeinde Riezlern die früher von den Walsern selbst im Spott (…) „Schwabhäß“ genannte, abscheuliche und geschmacklose Kleidung der Allgäuerinnen, ein lächerlicher Abklatsch der französischen Mode, überhand genommen.

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„Walserweg Vorarlberg“ von Stefan Heim

walserweg1Der neue Walserweg Vorarlberg führt in 25 Etappen zu allen Walsersiedlungen in Vorarlberg, Liechtenstein und Tirol. Der dazugehörige offizielle Wander- und Kulturführer bietet alle wichtigen Informationen zur persönlichen Tourenplanung, erzählt sachkundig von Kultur, Geschichte und Gegenwart der Walser in Vorarlberg und lässt die Leserinnen und Leser die Walserorte von ihren schönsten Seiten kennenlernen. Nach dem erfolgreichen Walserweg-Konzept des Schweizer Kantons Graubünden, das dem sanften Tourismus verpflichtet ist, ist jetzt auch in Vorarlberg ein kulturhistorischer Weitwanderweg entstanden.

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